Telekom Zuhause Kabel: Zukünftig sind Gigabit-Geschwindigkeiten geplant

Die Deutsche Telekom gehört zu den größten Internetanbietern in Deutschland. Dabei handelt es sich in der Regel um DSL-Anschlüsse, die über die Telefonleitungen des ehemaligen Staatskonzerns eingerichtet werden. Was viele Kunden nicht wissen: Die Telekom verfügt auch über ein eigenes TV-Kabelnetz.

Dieses ist zwar vergleichsweise klein, wird seit einiger Zeit aber unter dem Slogan „Zuhause Kabel Surfen und Telefonieren“ verstärkt vermarktet. Bisher sind dabei Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 500 Megabit pro Sekunde möglich.

Der Chef der Kabelsparte des Unternehmens, Guido Schwarzfeld, kündigte allerdings bereits an, dass damit noch nicht das volle Potential ausgeschöpft ist. Er geht davon aus, dass zukünftig alle Kabelanbieter Gigabit-Geschwindigkeiten anbieten werden.

Telekom Zuhause Kabel strebt auch schnellere Uploads an

Teilweise ist dies bereits heute möglich. So trägt Unitymedia aktuell dazu bei, dass aus der Ruhrgebietsstadt Bochum die erste Gigabit-Stadt Deutschlands wird. Bei der Telekom erhofft man sich vor allem durch zwei technische Aspekte schnellere Übertragungsraten. Zum einen soll zukünftig der neue Übertragungsstandard Docsis 3.1 zum Einsatz gebracht werden.

Zum anderen werden aber auch Kapazitäten frei, weil langfristig die analogen TV-Anschlüsse abgeschaltet werden sollen. Beides könnte zudem auch helfen, die Uploadgeschwindigkeiten zu erhöhen.

Denn diese stellen bisher die Achillesferse der Internetangebote über das Kabelnetz dar. So bietet Telekom Zuhause Kabel beispielsweise lediglich eine Uploadgeschwindigkeit von 25 Megabit pro Sekunde. Insbesondere für Firmen und Freiberufler kann dies zu wenig sein.

Fiber To The Home ist bei Neubauten Standard

Telekom Zuhause Kabel ist zudem bestrebt das eigene Netz weiter auszubauen. Bei bereits bestehenden Gebäuden wird das Glasfaserkabel dazu bis in den Keller verlegt. Dies ist als „Fiber To The Distribution Point“ – kurz: FTTDP – bekannt.

Von dort aus werden die einzelnen Wohneinheiten dann über Koaxialkabel versorgt. Dies ermöglicht deutlich höhrere Übertragungsgeschwindigkeiten als bei einem herkömmlichen DSL-Anschluss. Noch schneller geht es allerdings mit der Technik „Fiber To The Home (FTTH)“, bei der das Glasfaserkabel direkt bis in die Wohnung verlegt wird.

Der Flaschenhals des Koaxialkabels entfällt auf diese Weise, wodurch noch schnelleres Internet ermöglicht wird. Bei Neubauten setzt Telekom Zuhause Kabel in der Regel auf „Fiber To The Home“.

Übernahmen sind nicht ausgeschlossen

Eine weitere Möglichkeit das eigene Kabelnetz auszubauen, bestünde zudem darin, andere Anbieter zu übernehmen.

Bei Telekom Zuhause Kabel ist man dieser Möglichkeit gegenüber nicht abgeneigt, will aber nur bei wirtschaftlich vernünftigen Angeboten zuschlagen. In der Vergangenheit hätten sich zwar einige Möglichkeiten ergeben, diese seien aber aus Gründen der Wirtschaftlichkeit ausgeschlagen worden, so Telekom-Manager Schwarzfeld.

Bisher setzt Telekom Zuhause Kabel daher ausschließlich auf Wachstum aus eigener Kraft. Bis Ende dieses Jahres soll die Zahl der Kabelkunden des Konzerns immerhin auf 218.000 ansteigen – womit man aber noch immer zu den eher kleineren Anbietern zählt.

Zum Vergleich: Vodafone Kabel Deutschland versorgt als Marktführer rund 8,3 Millionen Kunden mit einem Kabelanschluss.

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