Marktdominanz und die Auswirkungen auf den Wettbewerb im deutschen Festnetzmarkt

Eine aktuelle Studie zur Wettbewerbssituation im deutschen Festnetzmarkt zeigt, dass die Deutsche Telekom, trotz der Liberalisierung des Marktes vor über 25 Jahren, weiterhin eine marktbeherrschende Stellung innehat. Dies wirft eine Reihe wichtiger Fragen zur Regulierung und zur Wettbewerbsfähigkeit auf, die nicht nur für Brancheninsider, sondern auch für Endverbraucher von großer Bedeutung sind. In diesem Blogpost werden die Schlüsselpunkte dieser Studie erläutert und diskutiert.

Marktdominanz der Deutschen Telekom

Studienergebnisse im Überblick

Der VATM (Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten) hat in Zusammenarbeit mit der Dialog Consult die „Analyse der Wettbewerbssituation auf dem deutschen Festnetzmarkt“ vorgelegt. Diese Studie verdeutlicht:

  • Marktbeherrschende Stellung: Die Deutsche Telekom hält eine marktbeherrschende Stellung im deutschen Festnetzmarkt.
  • Glasfaserausbau: Die Bedeutung von Glasfaseranschlüssen nimmt zu, dennoch dominieren konventionelle Kupferleitungen.
  • Marktanteile: Die Telekom stabilisiert oder gewinnt Marktanteile, während Wettbewerber Marktanteile verlieren.

Kritik an der Regulierung

Der VATM kritisiert, dass die Regulierung des Marktes unzureichend ist, was den Wettbewerb behindert. Professor Dr. Peter Winzer von der Hochschule Rhein-Main erklärt:

  • Infrastrukturzugang: Ein fairer Zugang zur Infrastruktur, insbesondere zu Glasfasernetzen, ist nicht ausreichend gewährleistet.
  • Vorleistungsprodukte der Telekom: Eine stärkere Regulierung der Vorleistungsprodukte der Telekom ist notwendig.

Auswirkungen auf den Glasfasermarkt

Im FTTH/B-Markt (Fiber to the Home/Building) baut die Telekom mit hoher Geschwindigkeit aus und festigt ihre Stellung. Laut Professor Dr. Winzer:

  • Marktanteil Wettbewerber: Der Marktanteil an Glasfaseranschlüsse der Wettbewerber beträgt nur vier Prozent.
  • Infrastrukturvorteil: Es gibt einen klaren Vorteil der Telekom durch fehlende Verpflichtungen, Infrastruktur mit Wettbewerbern zu teilen.

Bedeutung einer wettbewerbssichernden Regulierung

Dr. Frederic Ufer, Geschäftsführer des VATM, fasst zusammen:

  • Notwendigkeit der Regulierung: Eine umfassende und wirkungsvolle Regulierung ist nötig, um echten Wettbewerb und somit auch echten Kundenschutz sicherzustellen.
  • Integrative Betrachtung: Die Bundesnetzagentur sollte die Regulierung des Kupfer- und Glasfasernetzes integrativ betrachten.

Fazit

Die Ergebnisse der Studie zeigen klar, dass die Deutsche Telekom im deutschen Festnetzmarkt eine dominierende Position innehat und Wettbewerber Schwierigkeiten haben, Fuß zu fassen. Dies macht eine stärkere und umfassendere Regulierung aus Sicht der Wettbewerber und Verbraucher notwendig. Nur durch echten Wettbewerb können innovative Dienstleistungen und faire Preise gewährleistet werden.

Interessierte können die vollständige Studie hier herunterladen.

 

Weitere Artikel