Telekom strebt nach der Führung bei Glasfaseranschlüssen – Die Fake News Schlacht
Es ist kaum fünf Jahre her, dass Vectoring das Stichwort der Stunde war. Versprach diese Technologie doch deutlich höhere Bandbreiten bei den bestehenden DSL-Anschlüssen.
Doch nun hat die Telekom sich neue Ziele gesetzt. So möchte der Konzern in Zukunft die bedeutendste Rolle bei Glasfaseranschlüssen in der Republik spielen.
Schon 2021 soll mit dem Ausbau der Fiber tot he Home (FttH) Anbindungen begonnen werden.
Dabei liefern sich Deutschlands größte Telefonkonzerne nämlich Vodafone und die Telekom gleichzeitig noch eine Fake News Schlacht, die schon fast an die dieser Tage stets zu vernehmenden Gegenargumente der Anti-Corona-Fraktion erinnert.
Es ist alles Glas was glänzt
Nicht weniger als die Führungsrolle soll es werden, wenn es nach dem Willen von Timotheus Höttges geht. Der Telekom-Chef sieht für sein Unternehmen die Zukunft im gigabitschnellen Internet und zwar mit reiner Glasfaser.
Hierzu möchte er jeden Haushalt in Deutschland direkt mit diesem Netz verbinden und somit eine reine FttH-Infrastruktur in der Republik aufbauen. Der Ausbau von Super-Vectoring und Vectoring sei nun fast abgeschlossen ließ Höttges bei der Bekanntgabe der Quartalszahlen verlauten.
Nun möchte man beginnen, in den nächsten Jahren die Glasfaseranbindung direkt in die Häuser der Kunden zu bringen.
Dabei zeigt ein aktueller Blick auf die Netze, dass vergleichsweise eher wenige Glasfaseranschlüsse geschaltet wurden. Dies ist aber den Umstand geschuldet, dass der Großteil des Telekomnetzes noch auf Kupferkabeln basiert.
Dennoch hat der Konzern bereits große Projekte in Zusammenarbeit mit Partnern in ganz Deutschland begonnen, um die Infrastruktur der Glasfaseradern weiter zu Vergrößern. Auf diese Weise soll es gelingen, zukünftig bis zu zwei Millionen Haushalte pro Jahr, an das neue Netz anzuschließen. Diese könnten dann echtes Gigabit genießen.
Falsch und richtig
In diesem Zusammenhang begann die Telekom damit, dem Konkurrenten Vodafone Fake News zu unterstellen. So erklärte Höttges, dass es sich beim Kabelnetz von Vodafone eigentlich um ein System aus Kupferleitungen handeln würde.
Somit sei die Werbung von Vodafone falsch, die ja behaupten würde, bei dem Netz handele es sich um eine Glasfaseranbindung. Zudem bezweifelt Höttges, dass wirklich dauerhaft Gigabit-Geschwindigkeiten erreicht werden können und verweist dabei auf die Peaklast, die in einem geteilten Netz wie dies bei Kupferleitungen üblich ist, unweigerlich zum Leistungseinbruch führen würde.
Vodafone selbst reagierte darauf mit der gegenteiligen Behauptung und wies darauf hin, dass rund 30 Prozent der Telekom-Anschlüsse nicht einmal die Hälfte der versprochenen Bandbreite erreichen würde. So ganz wahr sind beide Aussagen dabei nicht – schließlich vergisst Vodafone zu erwähnen, dass die DSL-Netze auch vom eigenen Konzern mitgenutzt werden.
Hierdurch wird die verfügbare Bandbreite natürlich ebenfalls erheblich reduziert. Auf der anderen Seite ist es die Telekom selbst, die Falschmeldung zu den Glasfasernetzen überhaupt in die Welt gesetzt hat.
So bezeichnete diese nämlich die Gesamtheit aller Anschlüsse in Deutschland – eingeschlossen die Vectoring-Technologie – als Glasfasernetz, obwohl dieses zu über 90 Prozent auf Kupferkabeln basiert. Vergleichbare Aussagen wechselten in den vergangenen Monaten häufiger zwischen den Unternehmen hin und her.
Unbestimmte Kalkulation
Auch die Kalkulation der Telekom sind für die Zukunft etwas unbestimmt. So spricht man von Termini wie „in den nächsten Jahren“. Doch schon in Vergangenheit hat der Ausbau der Vectoring-Netze deutlich länger gedauert als geplant.
Auch an der angeblichen Beendigung des Ausbaus darf gezweifelt werden, denn in vielen Regionen der Republik, steht noch nicht einmal einfaches Vectoring, geschweige denn Super-Vectoring zur Verfügung. Es darf also auch in diesem Punkt an den Aussagen gezweifelt werden.
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