Rentables Geschäft – Übernahme von Unitymedia spiegelt sich in Quartalszahlen wieder

Im Februar war es endlich so weit, ein langerwarteter Termin, auf den viele mit Spannung geblickt haben. Zumindest für die Anleger von Vodafone, dürfte die aktuellen Erklärungen des Konzerns von immenser Bedeutung gewesen sein.

Mit der Veröffentlichung der Quartalszahlen 2019/20, wurde zum ersten Mal sichtbar, in wie weit sich die Übernahme des einstigen Konkurrenten Unitymedia für Vodafone rentiert hat.

Dabei kann das Unternehmen auf Düsseldorf mit hervorragenden Werten aufwarten, die sogar Analysten mehr als überrascht haben. Somit hat sich Vodafone zum deutschlandweit bedeutendsten Anbieter von Kommunikationsdienstleistungen entwickelt und ein Ende dieses Prozesses ist derzeit nicht in Sicht.

Traumhafter Anstieg

25,3 Prozent oder 2,9 Milliarden Euro. So liest sich die aktuelle Bilanz von Vodafone, die vor kurzem vom CEO Hannes Ametsreiter vorgelegt wurde. Dabei handelt es sich hier lediglich um die Steigerung des Service-Umsatzes – andere sparten sind noch nicht inkludiert.

Dabei hat Vodafone ganz besondere Ansprüche, denn man möchte sich vom Image des reinen Vertragsanbieters entfernen und zumindest in der Bundesrepublik zum Digitalisierungskonzern avancieren. Genau hier kommt die Übernahme von Unitymedia ins Spiel – durch den Zukauf verfügt der Konzern nun über ein bundesweites Glasfasernetz, dass diesen Anspruch in greifbare Nähe rückt.

Als größter Mobilfunkanbieter der Republik dürfen sich die Düsseldorfer jetzt schon bezeichnen, denn mit mehr als 50 Millionen registrierten SIM-Karten, liegen sie weit vor allen anderen Unternehmen in der Branche. Doch auch im Gigabit-Segment kommt kaum jemand um Vodafone herum.

80 Prozent aller Anschlüsse werden hier ausschließlich von Vodafone geschaltet, wobei im vergangenen Quartal ein deutlicher Zuwachs von rund 153.000 Kabelkunden – vor allem in den sieben Gigabitcitys – verzeichnet werden konnte. Ein Anstieg der Kundenzahlen ließ sich auch im DSL-Bereich feststellen – hier wechselten 52.000 Kunden den Anbieter und migrierten zum Düsseldorfer Branchenprimus.

Zweistundentakt

Im technischen Sektor hat Vodafone inzwischen eine Meisterleistung vollbracht. Etwa alle zwei Stunden – nach Aussage des Konzerns – wird ein neues LTE-Bauprojekt fertiggestellt. Inzwischen kann erreicht das Netz 98,6 Prozent des Landes – die weißen Flecken sind deutlich kleiner geworden.

Auch die Surfgeschwindigkeit wurde im Rahmen der Modernisierung und des Ausbaus erhöht, hier ist vor allem die Errichtung der neuen 5G-Sendeanlagen ein Meilenstein. Bis zum Ende des Jahres möchte man die neue Funktechnologie für bis zu 10 Millionen Menschen zur Verfügung stellen.

Das größte Geschäftsfeld stellt allerdings der Kabelmarkt dar. Hier sind es in erster Linie die Glasfaserkunden, die die Entwicklung von Vodafone befeuern.

So stieg der Umsatz dann auch um rund 1,6 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr an – ein Umstand der ebenfalls der Übernahme von Unitymedia geschuldet ist, denn deren Netz befindet sich schon seit längerem auf dem aktuellen Stand der Technik.

Umrüstungen oder größere Investitionen sind hier nicht erforderlich, sodass defacto der Reingewinn aus den geschlossenen Verträgen vereinnahmt werden kann. Dabei entscheiden sich mittlerweile mehr als die Hälfte aller Kunden für einen Anschluss mit mindestens 400 Mbit/s – kleinere Tarife werden nur noch in Ausnahmefällen gebucht.

Maßgenaue Trimmung

Um diesem Ansturm gerecht zu werden, trimmt nun Vodafone seine Netze auf Höchstleistung und passt diese an die Verhältnisse der Unitymedia-Strukturen an. Immerhin handelt es sich nun um ein Netz, sodass auch das ehemalige Kabel Deutschlandsystem, den aktuellen Anforderungen standhalten muss.

Daher investiert der Konzern derzeit immense Summen in die Aufrüstung der Knotenpunkte mit der neuen DOCSIS 3.1 Technologie. Das große Ziel: Bis zum Jahr 2022 sollen rund 25 Millionen Haushalte die Möglichkeit erhalten, einen Gigabit-Anschluss nutzen zu können.

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