Wie funktioniert die 5G Auktion? – Ein Blick hinter die Kulissen
Die 5G Auktion ist in vollem Gange und es wird massiv auf die 41 zu versteigernden Frequenzblöcke geboten. Vier Unternehmen sind dabei mit von der Partie, wobei neben Vodafone, O2 Telefonica und der Telekom nun auch die 1&1 Drillisch AG, ihre Angebote platzieren darf.
Doch für viele Menschen ist der Ablauf dieser Versteigerungen eher unverständlich und kaum ein normaler Bürger weiß, was eigentlich hinter den Kulissen wirklich geschieht.
Hier ein Einblick in die Welt der Bundesnetzagentur und wie diese die Vergabe der Lizenzen seit dem Jahr 2000 gestaltet.
Der Hammer fällt nicht
Ein großes Missverständnis besteht darin, dass irgendwann ein Auktionator mit einem Hammer auf einen Tisch schlägt und alle Aktionen für beendet erklärt. Hier gilt genau der umgekehrte Fall, denn erst wenn die Teilnehmer keine Gebote mehr abgeben, endet die Auktion wirklich.
Zudem zählen bei diesen Auktionen keine Ferngebote per Telefon oder Internet, sodass es zwangsläufig erforderlich ist, dass die Vertreter der Firmen sich vor Ort befinden müssen.
Smartphone und andere mobile Kommunikationsmittel sind dabei streng verboten, wobei auch kein Zugriff auf das Internet bestehen darf.
Da hier einige Plattformen ständige Liveticker betreiben, könnten die Unternehmen ansonsten schnell in Erfahrung bringen, welche Höchstgebote von den anderen Teilnehmern ins Spiel gebracht wurden.
Völlig abgeschottet sind die Vertreter aber nicht, denn es besteht eine ständige Festnetzverbindung zum jeweiligen Unternehmen.
Die Gebote werden allerdings in verschlossenen Räumen abgegeben, sodass keine Beeinflussung von Außen stattfinden kann.
Spezialisten
Alle Teilnehmer der Versteigerung halten ständig Kontakt zu einem hoch spezialisierten Team, welches aus Mathematikern, Spieltheoretikern und Betriebswirten besteht. Dabei dürfen auch diese keinen Informationen über den Stand der Versteigerungen weitergeben.
Allerdings krankt dieses System natürlich ein wenig, denn im Prinzip lassen sich die übermittelten Informationen nicht wirklich kontrollieren. Da aber die meisten Informationen erst nach dem Ende eines Auktionstages veröffentlicht werden, kommen zwischenzeitlich also nur wenige Datensätze bei den Vertretern vor Ort an.
Aufgrund dieses Ablaufes kann eine Auktion über Mobilfunkfrequenzen Tage, aber genausogut mehrere Wochen und theoretisch sogar Monate dauern.
Die bisher längste Versteigerung war jene im Jahr 2002, als es um die UMTS-Frequenzen ging. Hier dauerte das Spiel mit geboten und Gegengeboten ganze sechs Wochen und brachte rund 50 Milliarden Euro ein.
Der Geldfluss
Doch was passiert mit dem Geld, dass bei den Auktionen eingenommen wird? Diese Frage ist es, was die meisten Staatsbürger am stärksten bewegt. In der Vergangenheit war es so, dass diese Mittel im Staatssäckel verschwanden und somit dem allgemeinen Geldfluss zugeführt wurden.
Doch gerade bei der aktuellen 5G Auktion soll es anders werden. Von Anfang an stand fest, dass die hier erwirtschafteten Beträge, wieder den Nutzern der Netze zugutekommen sollen.
Daher werden alle Einnahmen direkt in den Mobilfunkausbau investiert und dienen somit der Ausweitung der Netzstruktur.
Dieser Schritt wurde von staatlicher Seite unternommen, um der erheblichen Kritik an der Vergabepraxis entgegen zu wirken. So war es vor allem die Versteigerung von 2002, die einen erheblichen Ausschlag gab.
Heute wird diese Auktion für den schlechten Netzausbau verantwortlich gemacht, denn bedingt durch die enormen Summen, die von den Firmen für den Kauf investiert wurden, standen später keine Mittel mehr für den Ausbau der Netze bereit.
Ein derartiges Desaster soll nun schon im Vorfeld vermieden werden.
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