Champions-League Viertelfinale – Aufteilung zwischen SKY und DAZN
Es wirkt fast so, als hätte SKY bei der Aufteilung der Viertelfinale Spiele der aktuellen Champions League den undankbaren ersten Platz ergattert.
Die Rechtevergabe sorgte dieses Mal dafür, dass der einstige Primus im Bereich des Fußballs, sich diese Saison nun mit dem reinen Online-Stream Angebot DAZN teilen muss.
Doch so die Vergabe derzeit zustande gekommen ist, könnte SKY mit dem Vorgehen einige Probleme haben und auch die Nutzer dürfte die vermeintliche Wahlfreiheit ein wenig stören, wenn es darum geht, wie interessant die gewählten Begegnungen sind. Grund genug also, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und sich dem Auswahlverfahren etwas genauer zuzuwenden.
Eine schwere Frage
SKY Deutschland stand am Freitag wohl vor der Beantwortung einer sehr schweren Frage. Welches Spiel soll gewählt werden, denn am Mittag des gleichen Tages, standen die Begegnungen für das Viertelfinale der Champions League fest.
Zwar zeigt das Unternehmen auch weiterhin alle Begegnungen in der Konferenz, allerdings musste man sich auch für ein Einzelspiel entscheiden. Doch dabei galt es dieses Mal Regeln zu beachten, denn SKY muss sich die Rechte mit DAZN teilen.
Konkret sieht es dabei so aus, dass in der Hinrunde SKY das interessanteste Spiel benennen und Übertragen darf. Das jeweils nicht gewählte Spiel wird dann von DAZN ausgestrahlt. Daraufhin darf DAZN seine Wahl für das zweitwichtigste Spiel treffen, wobei wiederum das andere Match an SKY übergeht.
In der Rückrunde sieht es für SKY dabei anscheinend noch besser aus, denn hier hat das Unternehmen bei allen Austragungsterminen die erste Wahl. Doch es trifft das Stichwort zu – wer die Wahl hat, der hat auch die Qual – denn wie entscheidet man, welches die interessanteste Begegnung ist?
Ungünstige Paarung
Das erste Problem ergab sich schon durch die Verlosung selbst, denn die beliebte Elf aus Liverpool, welche selbst in Deutschland gefeiert wird, bekam einen recht uninteressanten Gegner – Porto – zugewiesen.
Damit steht fast fest, dass Liverpool als Sieger aus dem Match hervorgehen wird. Ein Spiel, dass nicht zwangsläufig das Interesse der Zuschauer weckt.
Tottenham gegen Manchester ist da schon deutlich mehr gefragt und spätestens, wenn Manchester United gegen Barcelona spielt, werden die Träume der Fußballfans war.
Allerdings hat trotz allem auch Liverpool viel Fans und die Zuschauer erwarten schon fast, dass eine Größe wie SKY, dieses Spiel auch überträgt. Zu Zeiten, als man noch alleinige Rechte hatte, keine Frage.
So entschied sich SKY in der ersten Wahl für den Kracher und überträgt somit Tottenham gegen Manchester.
DAZN wird demnach die Ehre zu teil, die Partie Liverpool gegen Porto zu senden, was dem Anbieter einige Kunden – die Liverpool-Fans aus Deutschland – einbringen dürfte.
Am zweiten Spieltag wird dann DAZN das Match Juventus gegen Ajax Amsterdam senden, was aufgrund des Erstwahlrechtes des Anbieters eine überraschende Entscheidung darstellt, denn es wurde grundsätzlich vermutet, dass die Wahl auf das Highlight schlechthin fallen würde. Somit fallen die Übertragungsrechte automatisch an SKY, wobei sich der Sender mehr als freuen wird, die Fans der jeweiligen Teams als Kunden begrüßen zu dürfen.
Rückspiele noch offen
Allerdings kann das Verhalten von DAZN auch einen konkreten Hintergrund haben, denn die Wahl für die Rückspiele wurde noch nicht getroffen. Somit könnte das Streaming-Portal darauf hoffen, dass SKY sich bei der Auswahl der Spiele vertut, sodass die wirklichen Highlights automatisch in die eigenen Reihen kommen.
Auch SKY verhält sich in diesem Zusammenhang eher abwartend und möchte wohl sichergehen, dass die noch folgenden Matches dann auch interessant werden. Hierbei dürfte es vor allem um Partien gehen, die nicht gleich im Hinspiel entschieden werden, wie man dies wohl bei Juventus gegen Porto erwarten darf. Die Spannung ist also in keinem Fall gebrochen.
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