Kündigungswelle bei Sky erwartet – Wegfall der Formel 1 empört die Nutzer
Der Pay-TV-Sender Sky wird nach diversen Meinungen von Online-Medienportalen in den nächsten Wochen mit erheblichen Kündigungswellen zu rechnen haben.
Der Wegfall des Formel 1 Angebotes aus dem Programm verärgert die Nutzer über alle Maßen, denn viele hatten ihr Abonnement zum Teil nur wegen der Serie abgeschlossen. Sky sieht sich gegenüber den Zuschauern aber nicht der Pflicht, eine Sonderkündigung zu akzeptieren. Dies könnte in Zukunft noch rechtliche Folgen haben.
Irreführende Werbung
Schon Kurzem berichteten wir an dieser Stelle, dass der Pay-TV-Sender Sky die Formel 1 nicht mehr übertragen wird. Grund dafür sind die gestiegenen Kosten bei der Rechtevergabe, weshalb das Unternehmen darauf verzichtete, entsprechende Übertragungsplätze zu erwerben.
Doch genau diese Entscheidung könnte für den Sender mit Sitz im beschaulichen Unterföhring, unruhige Zeiten bedeuten. Die Kunden, die die Sportpakete abonniert haben, zeigen sich empört über dieses Vorgehen. Umfragen unter den Abonnenten des Senders, die von mehreren Medienplattformen im Internet durchgeführt wurden, sprechen dabei eine deutliche Sprache.
So sei hier in Kommentaren nicht nur von Wucherpreisen die Rede – Sky hat den monatlichen Gebührensatz nicht gesenkt – es wurde auch klipp und klar von irreführender Werbung gesprochen, denn noch immer verweist der Sender in seinen Werbespots und Online-Clips auf die spannendsten Rennen der Saison.
Die Nemesis der Zahlen
Die Zahlen, die dabei in den Umfragen ermittelt wurden, dürften für Sky wie eine gewaltige Nemesis erscheinen. Grausame 68 Prozent der Kunden sehen im Ausfall der Formel 1 einen Grund für die Kündigung, denn genau diese waren es auch, die ihr Paket nur wegen der Rennserie erworben hatten. Doch noch schlimmer kommt es für den Sender beim Thema des Sonderkündigungsrechtes.
Sky hatte einem solchen definitiv widersprochen, wobei als Begründung angeführt wurde, dass sich der Charakter der Sportprogramme durch den Wegfall der Formel 1 nicht verändern würde.
Allerdings sehen dies 77 Prozent der Befragten deutlich anders. Sie sind der Meinung, dass durch den Ausfall und die Nichtübertragung solch elementarer sportlicher Ereignisse sehr wohl Einschnitte im Bereich des Sendercharakters zu sehen sein. Schließlich würde ein wesentlicher Bestandteil des Programmes nicht mehr existieren. Daher sind auch immense 71,5 Prozent der Ansicht, dass Sky auf der Stelle ein Sonderkündigungsrecht gewähren sollte.
Auf Talfahrt beim Fußball
Doch ist das Ende der Formel 1 bei Sky nicht der einzige Schlag für die Nutzer des Pay-TV Senders. Auch alle Fußballliebhaber müssen massive Abstriche in Kauf nehmen, denn sowohl bei der Bundesliga als auch in der Champions League hatte Sky vor Kurzem den Kampf gegen seine Konkurrenten verloren. So werden 40 exklusive Top-Spiele der Liga nicht mehr bei Sky übertragen werden, sondern bei Eurosport.
Auch bei der Champions League sieht es nicht viel besser aus, denn hier wurde ein Teil der Rechte an den neuen Streaming-Dienst DAZN verkauft, sodass sich Sky nun mit diesem die Übertragung teilen muss. Dies bedeutet aber, dass viele der Partien nicht mehr exklusiv bei den Unterföhringern zu sehen sein werden. Auch in diesem Bereich besteht also durchaus Potenzial für weiteren Zündstoff.
Der Rechtsweg ist nicht ausgeschlossen
Gern würde der Vorstand von Sky das leidige Thema endlich zu den Akten legen und die Angelegenheit am liebsten vergessen.
Doch Ruhe wird es für das Unternehmen wohl nicht geben, denn anders als man es sich vielleicht in der Rechtsabteilung des Bezahl-Senders wünschen mag, ist der Rechtsweg hier nicht ausgeschlossen. So könnten einige Kunden, denen ein Sonderkündigungsrecht verwehrt wurde, schon bald den Weg zum Anwalt suchen. Dies würde entsprechende Klagen nach sich ziehen.
Ob diese von Erfolg gekrönt sein können, kann zu diesem Zeitpunkt wohl niemand beantworten. Allerdings wäre eine Niederlage ein schwerer Schlag, denn Sky würde einen guten Teil seiner Kunden einbüßen. Tatsächlich buchen die meisten Menschen den Sender nur wegen der Sportpakete.
Eine Kündigungswelle mit etwaigem Präzedenzfall durch ein Gericht, würde das Medienunternehmen auf eine harte Probe stellen.
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