Probleme mit Festnetz, Internet und Mobilfunk in Kaisersbach/Alfdorf

Hellershof, Schillinghof und Birkhof – diese Orte haben in den letzten Tagen Bekanntheit erreicht. Gelegen in der Nähe der Metropolregion Stuttgart, sind diese Dörfer immer noch weit abhängt, wenn es um die Versorgung mit schnellem Internet geht.

Der Telekom sind diese Probleme durchaus bekannt und nach einem umfangreichen RTL-Bericht, sah sich der Konzern nun im Zugzwang. Daher ließ die Telekom ein Statement veröffentlichen, dass von der Allgemeinheit aber auch von Branchenexperten als durchaus zwiespältig betrachtet wird.

Vor allem auch, weil die Telekom ihre Verantwortung weit von sich schiebt und in vielen Punkten hauptsächlich auf andere Netzanbieter verweist.

Der Druck der Leitungen

Fast schon könnte man sagen, dass es der Druck der Leitungen ist, der bei der Telekom derzeit alle Argumente sprengt. So löste die jüngste Berichterstattung von RTL über die eingangs genannten Orte, einen wahren Redeschwall seitens des ehemaligen Staatskonzerns aus.

Aufgrund der immer noch schlechten Internetanbindung, dem häufigen Ausfall der Telefone und vieler weiterer Störungen, muss sich der Konzern nun zwangsläufig der Öffentlichkeit stellen. Die Fragen sind groß, denn immerhin handelt es sich beim nahegelegenen Stuttgart, mittlerweile um eine anerkannte Gigabit-City.

Umso überraschender wirkt daher die Erklärung die jüngst von Katja Werz, Corporate Communications der Telekom, abgegeben wurde.

So beginnt das Kommentar mit Haarspalterei, denn im angeführten Beitrag sei von Kaiserbach-Schillinghof die Rede gewesen.

So sei die IP-Umstellung dort vollkommen abgeschlossen, wobei diese aber nicht die Ursache für die vorliegenden Probleme sei. Vielmehr liege es daran, dass die im Beitrag genannten Unternehmen nach der Umstellung zu anderen Anbietern gewechselt seien, sodass sich die Betroffenen doch zuerst an diese wenden sollten.

Nebenbei verschweigt das Unternehmen hier aber, dass es auch im eigenen Netz zu erheblichen Störungen kommt, ganz ohne, dass die besagten anderen „Carrier“ – im Jargon der Telekom – daran beteiligt wären.

Bewusstsein für Probleme

Auf der anderen Seite scheint die Telekom aber doch ein Bewusstsein für die Belange der Nutzer zu haben, denn weiter erwähnt Werz, dass dem Unternehmen durchaus bekannt sei, dass es nach der IP-Umstellung an einigen Anschlüsse aus technischen Gründen zu einer Verschlechterung der Leitung kommen könne.

Daher bedaure man es, dass einige wenige Kunden nicht die gewohnte hohe Leistung in Anspruch nehmen könnten. Diese „Wenigen“ stellen in Summe immerhin rund 1.000 betroffene dar, ein Umstand, der hier gezielt heruntergespielt wird.

Allerdings habe man nun eine Hotline geschaltet, über welche sich betroffene direkt an die Telekom wenden könnten, um dort eine umfangreiche Beratung zu erhalten. So habe man beispielsweise Alternativen geschaffen.

Bei diesen „Alternativen“ handele es sich etwa um Mobilfunklösungen, die sich nach Ansicht des Konzerns, als probater Ersatz herausgestellt hätten. Zumindest für die Telekom, denn die Preise für den Traffic fallen bei diesen Varianten erheblich höher aus, da bei massivem Verbrauch das Datenvolumen oftmals nachgebucht werden muss.

Zudem habe man ein Satelliten-Angebot geschaffen, mit dem nicht nur Internet- sondern auch Fernsehlösungen möglich seien. Ebenfalls zu Kosten, die weit über dem üblichen Niveau liegen.

Anschuldigung an Nutzer

Was den mangelhaften Mobilfunkempfang anginge, so trügen nach Ansicht der Telekom vor allem die Einwohner der Orte eine Mitschuld. Ein Funkmast auf der Schule von Hellershof sei etwa wegen Strahlenbelastung abgelehnt worden. Zudem sei es schwer, in der Region Förderanträge bewilligt zu bekommen.

Allerdings hätte es hier durchaus andere Optionen gegeben, denn mit der Errichtung diverser Sendeanlagen im Umland der Orte, hätte der gleiche Effekt erzielt werden können. Somit bleibt abzuwarten, wie sich die Sachlage weiterentwickelt, wobei davon ausgegangen werden kann, dass es in absehbarer Zeit keine wirklichen Verbesserungen geben wird.

Weitere Artikel

  • 45
    Kabel auf eigene Rechnung - Telekom Kabel versorgt kleine GemeindenDer Kabelanschluss war über viel Jahrzehnte hinweg für die meisten Menschen ein Garant für einen reibungslosen TV- und Radio-Empfang. Doch in der modernen Zeit hat sich hier einiges geändert, denn schon längst werden die Netze nicht mehr nur für die Übertragung von Ton und Bild genutzt, sondern auch für die…
    Tags: telekom, so, denn, unternehmen, anderen, man, diese, orte, internet, kein
  • 43
    Zurück zur staatlichen Kontrolle – Bund soll Mobilfunkmasten errichtenDeutschland ist in vielerlei Hinsicht Entwicklungsland, wenn es um die digitale Infrastruktur geht. Besonder im Mobilfunksektor krankt es immer noch an einer mangelnden Netzabdeckung, denn in manchen Regionen ist auch heute noch nur 3G oder noch schlimmer 2G verfügbar. Die Telekom, Vodafone und o2, das waren bisher die großen Spieler…
    Tags: diese, so, denn, telekom, internet
  • 40
    Welche Angebote von Kabelanbietern gibt es in Ihrem Bundesland? Informieren Sie sich jetzt über die aktuellen Angebote der einzelnen Kabelanbieter und die Verfügbarkeit an Ihrem Standort. Die meisten Kabelanbieter bieten heutzutage nicht nur einfach Kabelfernsehen an. Es gibt verschiedene Pakete rund um das Thema Fernsehen mit unterschiedlich vielen Programmen und…
    Tags: telekom, internet, man
  • 38
    Ausfall des Internetknotens DE-CIX sorgt für Störungen im 1&1 NetzDer Ausfall des Internetknotens DE-CIX in Frankfurt am Main sorgt bis heute für Störungen im Netz von 1&1. Auch fast zwei Tage nach den Systemfehlern können einige Regionen immer noch nicht mit vollem Zugang versorgt werden. Entsprechende Nachrichten hierzu veröffentliche der Dienstleister aus Montabaur auf Twitter. Der Knoten, der die…
    Tags: diese, denn, um, unternehmen, störung, internet, so
  • 37
    Über 50 Stunden kein Telefon bei vielen Unitymedia-KundenIn Lüdinghausen, eine kleine Stadt in Nordrhein-Westfalen südwestlich von Münster im Kreis Coesfeld, hatten unzählige Kunden von Unitymedia mehr als 2 Tage kein Telefon. Hatte man versucht Teilnehmer via Telefon zu erreichen so hörte man nur das Besetztzeichen. Allein die Tatsache, dass man 50 Stunden kein Telefon zur Hand hätte…
    Tags: man, kein, so, störung