Kabel auf eigene Rechnung – Telekom Kabel versorgt kleine Gemeinden

Der Kabelanschluss war über viel Jahrzehnte hinweg für die meisten Menschen ein Garant für einen reibungslosen TV- und Radio-Empfang.

Doch in der modernen Zeit hat sich hier einiges geändert, denn schon längst werden die Netze nicht mehr nur für die Übertragung von Ton und Bild genutzt, sondern auch für die Anbindung an das Internet.

Doch genau hier gibt es ein Problem, denn vor allem kleine Orte können bisher nicht von einer hohen Geschwindigkeit profitieren.

Dies liegt unter anderem daran, dass Unternehmen wie Vodafone oder Unitymedia kein wirkliches Interesse am Ausbau der Leitungen Haben. Doch genau hier will die Telekom nun auf eigene Rechnung handeln.

Unterversorgung auf dem Land

Eigentlich begann dieses Thema ja schon im September 2017 mit dem Ebersbacher Bürgermeisterwahlkampf. Hier zeigten die Menschen ihren Unmut darüber, dass in der gesamten Region nur sehr wenige schnelle Internetanschlüsse zur Verfügung standen.

Einige der Einwohner surften sogar nur mit 3.000 Mbit/s, was eigentlich in Zeiten gehört, die schon lange Vergangenheit zu sein schienen.

So wie den Ebersbachern geht es unzähligen ländlichen Regionen in Deutschland. Hier wird der Breitbandausbau auch über das Kabelnetz nicht konsequent betrieben, denn die Anzahl der Kunden auf dem dünn besiedelten Land, rechtfertigt für viele Unternehmen die Kosten für eine Erweiterung der Netze nicht.

Die wie schon in Ebersbach, will Telekom Kabel nun auch hier auf eigene Rechnung handeln und damit die lokalen Netzbetreiber übergehen.

Hoher Kostenaufwand

Noch – dies muss deutlich gesagt werden – handelt es sich aber um Planspiele, die zuerst den Kostenrahmen ausloten sollen. Dabei stet jetzt schon fest, dass es die Telekom und ihren Ableger wohl Beträge im oberen zwei- bis dreistelligen Millionenbereich kosten wird, die besagten Erweiterungen durchzuführen.

Grund hierfür sind nicht etwa anfallende Erarbeiten oder größere Baumaßnahmen. Die Kabelnetze stehen vor Ort meist zur Verfügung oder bedürfen nur einer kleinen Erweiterung. Allerdings ist das Schaffen von Kapazitäten nicht so leicht, wie dies auf den ersten Blick erscheint.

Die Netze werden nämlich nicht von der Telekom allein betrieben, sondern auch von anderen Anbietern genutzt, sodass hier lediglich eine Anzahl begrenzter Frequenzen zur Verfügung steht.

Hybridlösung im Gespräch

Allerdings ist für die abgelegenen Regionen derzeit eine Hybridlösung im Gespräch, die das oben genannte Problem umgehen soll.

So soll eine Kombination aus Kabelnetz und normalen Telekom DSL-Anschluss eine Abhilfe schaffen. Ein Teil der Daten würde dann über das Kabelnetz geschleust, während der Rest durch das vorhandene Telefonnetz geleitet wird. Auf diese Weise könnten hohe Bandbreiten erreicht werden, ohne das zusätzliche Frequenzen im Kabelnetz oder neue Techniken der Komprimierung erforderlich wären.

Wie genau der Ausbau in den ländlichen Regionen letztlich stattfinden soll, ist bisher nicht klar. Dabei darf man für die lokale Bevölkerung nur hoffen, dass der Konzern hier keine unerreichtbaren Luftschlösser gebaut hat, die nichts als unberechtigte Hoffnungen erzeugen konnten.

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