Babylon Berlin: Die erste deutsche Serienproduktion von Sky kommt im Oktober

„House of Cards“ ist nicht nur eine extrem gute Serie, sondern stellt auch so etwas wie den Beginn einer Revolution dar. Denn der Streaminganbieter Netflix hat mit dem Welterfolg unter Beweis gestellt, dass es sich lohnt, in eigene Inhalte zu investieren.

Seitdem haben fast alle Konkurrenten auf die neue Situation reagiert: Andere Streamingdienste wie Amazon Prime Video und Maxdome haben ebenso eigene Serien produziert wie Pay-TV-Sender in aller Welt. Selbst der Kabelnetzbetreiber Unitymedia kündigte kürzlich an, zukünftig selbst produzierte Serien zeigen zu wollen.

Eine Ausnahme gab es bisher allerdings: Der deutsche Bezahlsender Sky ist zwar bereits mehrmals als Ko-Produzent bei internationalen Projekten aufgetreten – hat aber noch nie eine selbst produzierte deutsche Serie gezeigt.

Sky und die ARD arbeiteten erstmals zusammen

Mit „Babylon Berlin“ setzt der Sender dafür nun ein richtiges Ausrufezeichen. Denn Sky hat nicht nur mit Tom Tykwer einen bekannten Regisseur mit internationalem Ruf verpflichtet, sondern auch in Sachen Budget eine stolze Summe realisiert. Die insgesamt zwei Staffeln mit jeweils acht Folgen haben etwas weniger als vierzig Millionen Euro gekostet.

Eine Serienstunde kostete somit rund 2,5 Millionen Euro – was auch im weltweiten Vergleich ein Spitzenwert ist. Möglich wurden die hohen Ausgaben auch aufgrund einer eher ungewöhnlichen Kooperation. Denn erstmals arbeitet Sky bei „Babylon Berlin“ mit der ARD zusammen.

So werden die Folgen ab dem 13. Oktober zunächst im Bezahlfernsehen gezeigt. Bereits im nächsten Jahr sollen sie dann aber auch im Free-TV zu sehen sein. Die Zusammenarbeit verlief allerdings nicht ganz unkompliziert: Ursprünglich sollten die ersten Folgen bereits im Jahr 2015 zu sehen sein.

Die Auslandsvermarktung ist ein großer Erfolg

Eine weitere wichtige Quelle stellt die Auslandsvermarktung dar. Schon bevor die Serie abgedreht war, konnte sie bereits nach Spanien, Belgien, Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland und Island verkauft werden.

Dies spricht dafür, dass das Projekt durchaus auch international für Aufsehen gesorgt hat. Den Ritterschlag erhielt „Babylon Berlin“ dann allerdings im Mai diesen Jahres: Ausgerechnet Netflix sicherte sich die Rechte an der Serie für den US-Markt. Dort sollen die einzelnen Folgen zeitnah nach der Erstausstrahlung hierzulande exklusiv gezeigt werden.

Die Wahl von Tom Tykwer als Regisseur dürfte dabei zumindest nicht geschadet haben. Er drehte für Netflix auch bereits die Serie „Sense 8“.

Die Staffeln drei und vier sind bereits angedacht

Babylon Berlin spielt in Berlin in den goldenen Zwanzigern. Die Geschichte beruht auf den Kriminalromanen von Volker Kutscher rund um den Kommissar Gereon Rath. Die Drehbücher für die Serie wurden von Tykwer in Zusammenarbeit mit Achim von Borries und Hendrik Handloegten geschrieben.

Alle drei sehen das Projekt mit den ersten beiden Staffeln zudem noch nicht als abgeschlossen an. Ihrer Meinung nach sollte schon bald eine dritte und vierte Staffel folgen. Sky und die ARD wollten sich dazu aber noch nicht äußern.

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