Zweites Quartal 2017: Tele Columbus mit weniger Fernsehkunden und mehr Internetnutzern
Als börsennotierte Aktiengesellschaft ist Tele Columbus verpflichtet, detaillierte Quartalsergebnisse zu veröffentlichen. Daraus wiederum lassen sich dann Rückschlüsse auf den Erfolg des Unternehmens ziehen.
Bezogen auf das zweite Quartal 2017 lässt sich zunächst einmal sagen: Das Unternehmen hat Kunden im Bereich Kabelfernsehen verloren. Im Vergleich zum selben Quartal im Vorjahr war ein Rückgang um zwei Prozent auf nun noch 2,392 Millionen Nutzer zu verzeichnen – bei theoretisch 3,6 Millionen angeschlossenen Haushalten.
Zwar konnte die Zahl der Abonnenten im Premium-Bereich gesteigert werden. Dennoch ging der Umsatz im Fernsehgeschäft um 4,4 Prozent zurück. Ein Ergebnis, mit dem die Unternehmensführung nicht zufrieden sein dürfte.
Tele Columbus steigerte den Umsatz pro Kunde
Dass die Quartalszahlen insgesamt dennoch gut ausfielen und der Umsatz um stolze vier Prozent gesteigert werden konnte, lag an den Internetkunden des Konzerns. So ist die Zahl der Breitbandverträge im ersten Halbjahr um 14.000 gestiegen.
Betrachtet man Fernseh- und Internetanschlüsse gemeinsam, hat Tele Columbus zwar Kunden verloren – dafür aber mehr Geld pro Kunde eingenommen. So stieg der durchschnittliche monatliche Umsatz pro Kunde auf 17,80 Euro und lag damit 80 Cent höher als im ersten Quartal dieses Jahres.
Neben den zusätzlichen Abonnements im Premium-Bereich des TV-Geschäfts, dürfte dazu vor allem der Trend zu schnelleren Internetverbindungen beigetragen haben. Zukünftig dürfte Tele Columbus daran gelegen sein, den Umsatz pro Kunde weiter zu steigern.
Die Aufrüstung des bestehenden Kabelnetzes steht im Vordergrund
Der Netzausbau hingegen besitzt aktuell nicht die höchste Priorität. Durch die Zukäufe von Primacom und Pepcom hat sich der Konzern zunächst den dritten Platz unter den Kabelanbietern in Deutschland gesichert.
Mehr angeschlossene Haushalte können nur Vodafone Kabel Deutschland und Unitymedia vorweisen. Innerhalb des eigenen Kabelnetzes besitzt Tele Columbus allerdings noch erhebliches Vermarktungspotential.
Denn nicht einmal jeder vierte Haushalt mit einer Kabeldose des Unternehmens in den eigenen vier Wänden bezieht darüber auch Internet. Teilweise sind dafür auch technische Rückständigkeiten verantwortlich. So wurden erst 64 Prozent der Haushalte mit dem unabdingbaren Rückkanal ausgestattet.
Die Aufrüstung des bereits bestehenden Netzes dürfte für Tele Columbus daher in nächster Zeit an erster Stelle stehen.
Ein einheitlicher Markenauftritt kommt im nächsten Quartal
Für das dritte Quartal hat sich das Unternehmen zudem einen Kraftakt vorgenommen: Es soll eine neue Produktwelt und ein einheitlicher Markenauftritt auf dem Markt eingeführt werden.
Details sind bisher zwar noch nicht bekannt. Das Management hat aber nicht gerade kleine Erwartungen geweckt: So soll sich das Angebot stark von der Konkurrenz abheben und attraktiv für alle Kundenbereiche sein.
Die Umsetzung dieser Pläne gehört auch zu den letzten großen Aufgaben von Unternehmenschef Ronny Verhelst. Dieser wird anschließend in seine belgische Heimat zurückkehren.
Ein Nachfolger wurde aber ebenfalls bereits präsentiert: Ab dem 01. Februar 2018 wird Timm Degenhardt die Leitung bei Tele Columbus übernehmen.
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