Preiserhöhung bei der Telekom – Festnetzkunden zahlen ab Frühjahr höhere Gebühren

Das Frühjahr ist die Zeit der Wonne und der guten Gefühle, in welcher das Leben neu erwacht und man sich auf die besten Monate des Jahres freuen darf. Doch für viele Nutzer der Telekom wird diese Stimmung wohl durch die schmaler werdenden Brieftaschen getrübt werden.

Der Konzern mit Sitz in Bonn plant anscheinend diverse Änderungen an seinen Tarifen, was sich bei den Abonnenten mit deutlich erhöhten Kosten bemerkbar macht. Hintergrund dieser Preiserhöhungen dürften vor allem die Pläne der Telekom zum Netzausbau im 5G Bereich sein, denn hier investiert das Unternehmen derzeit Millionen, um eine vollständige Netzabdeckung zu gewährleisten.

Allerdings werden auch andere Gründe von der Konzernleitung benannt, die diesen Schritt erforderlich machen.

Teure Zeiten

Lange wurde spekuliert, wann die Telekom die Preise erneut erhöht. Nun haben Konzern-Sprecher bestätigt, dass die Kosten für die Tarife in den kommenden Monaten erhöht werden. Dabei wird das erste Paket das MagentaZuhause S Bundle sein. Derzeit kostet das Angebot 34,95 Euro im Monat. Ab Mai 2019 wird der Preis um 1,70 auf 36,65 Euro erhöhen. Dies entspricht einer Mehrbelastung von immerhin 20,40 Euro im Jahre, welche sich gerade bei Laufzeitverträgen von 24 Monaten auf 40,80 Euro addieren.

Dabei waren die Preise beim Unternehmen mit dem großen T über eine lange Zeit stabil geblieben. Gerade dies war eine Triebfeder, die der Telekom dazu verhalf, bei den Nutzern wieder in der Gunst zu steigen, denn hier wurden Stabilität und Sicherheit geboten. Das Unternehmen selbst führt allerdings an, dass die allgemeine Preisentwicklung leider auch vor dem Konzern nicht halte mache.

Sowohl die Energiekosten als auch andere Versorgungsgebühren seien in den letzten Monaten gestiegen, sodass man leider gezwungen sei, die laufenden Gebühren dieser Entwicklung anzupassen.

Netzausbau auf Kosten anderer

Allerdings dürfte dies nicht der einzige Grund sein, welcher hinter der aktuellen Preiserhöhung zu suchen ist. Erst vor Kurzem kündigte der blaue Riese an, massiv in den Ausbau des 5G Netzes zu investieren. In den Verhandlungen über die Vergabe der Frequenzen, legte man gar ein Konzept für eine flächendeckende Versorgung der Republik vor.

Hier stehen Investitionsaufwendungen in Höhe von mehreren 100 Millionen Euro im Raum. Die Frage nach der Finanzierung stellt sich dabei prompt.

Diese sollen nun wohl bei den Kunden generiert werden. Derzeit unterhält die Telekom rund 19,2 Millionen Festnetzanschlüsse. Etwa 7 Millionen fallen dabei unter die betroffenen Tarife, zu denen auch die alten Call & Surf Basic-Tarife zählen. Da diese bereits am 4. Februar eingestellt wurden, wurden alle Kunden in den Minimaltarif MagentaZuhause XS umgebucht.

Hier wird allerdings keine Telefonflat geboten, diese muss zusätzlich gebucht werden. Der reine Grundtarif wurde dabei von 29.95 um ganze 2 Euro, auf 31,95 Euro angehoben. Dies entspricht Mehrkosten von 48 Euro auf eine Laufzeit von zwei Jahren.

Insgesamt stehen auf Seiten der Telekom also Mehreinnahmen von rund 10,8 Millionen Euro im Monat im Raum. Dies entspricht einem jährlichen Umsatz von 129,6 Millionen Euro, ein Betrag, der durchaus dazu geeignet ist, die laufenden Kosten für die Modernisierung zumindest zu einem gewissen Anteil zu decken. So vernimmt man es zumindest von kritischen Stimmen aus dem Netz, doch wie belastbar diese Zahlen wirklich sind, muss sich erst noch zeigen.

Nicht ohne Ausweg

Betroffene Kunden können sich allerdings entscheiden, ob sie den aktuellen Vertrag fortführen wollen, oder ihr Sonderkündigungsrecht ausüben wollen. Hierfür hat das Unternehmen eine Frist von sechs Wochen nach Bekanntgabe der Erhöhung gesetzt – die betroffenen Kunden werden postalisch über diese Maßnahme informiert werden.

Dennoch müssen nicht alle Kunden fürchten, höhere Rechnungen zahlen zu müssen. Die Telekom muss nachweisen, dass die Kosten tatsächlich gestiegen sind. In Regionen, in denen dies nicht der Fall ist, darf das Unternehmen eine solche auch nicht durchsetzen. Da die Zahlen entsprechend veröffentlicht werden müssen, können vor allem jene User aufatmen, die in den ländlichen Regionen leben, denn hier bleibt die Entwicklung in etwa konstant.

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