Die Mischung machts – Internetanschluss-Vergleich in der Region Hannover

In Zeiten der Krise hat sich das Internet zu einem besonderen Medium entwickelt. Während des Lockdowns konnten Millionen Menschen den Kontakt miteinander halten – etwas das zu früheren Epochen so unmöglich gewesen wäre.

Nun wurde im Großraum Hannover eine Analyse durchgeführt, welche Haushalte über welche Internetanbindungen verfügen.

Dabei stellte sich heraus, dass dort eine große Verfügbarkeit an Kabelanschlüssen besteht, aber noch sehr viele Menschen lediglich mit einem langsamen 30 Mbit/s Anschluss unterwegs sind.

Vor allem die direkte Anbindung mit Glasfaser lässt dabei noch zu wünschen übrig, hier soll sich in den nächsten Jahren aber einiges ändern.

Der Klassiker

Weit verbreitet in der Region ist immer noch der Klassiker DSL. Im Durchschnitt erreichen die meisten Anschlüsse in der Region mindestens 30 Mbit/s. Bis zu 30 Prozent der Haushalte greifen noch auf diese Technik zurück.

Im Umland von Hannover ist dabei eine Verfügbarkeit von bis zu 80 Prozent garantiert – dies übersteigt den Bundesdurchschnitt deutlich, der mit lediglich 75,8 Prozent angegeben wird. In Hannover selbst steigt dieser Wert gar auf bis zu 97 Prozent an.

Beim Super-Vectoring hingegen – also DSL-Anschlüssen die mit einer Geschwindigkeit von bis zu 250 Mbit/s aufwarten können – sieht die Sache allerdings anders aus. Hier liegt die Verfügbarkeit nur bei 55 Prozent, was in Relation zum gesamten Bundesgebiet immer noch überdurchschnittlich ist.

Dennoch zeigt sich bei den Werten ein rapider Abfall, denn in der Wedemark können lediglich drei Prozent aller Haushalte auf eine solche Bandbreite zurückgreifen.

Kabel gefällig

Beim Kabelausbau sieht es in Hannover hingegen ganz anders aus. In der Stadt selbst können bis zu 97 Prozent aller Haushalte auf einen schnellen Internetzugang über diesen Kanalzurückgreifen.

Dabei verfügt auch das Umland über eines der dichtesten Kabelnetze im ganzen Land, selbst am Rand des Kreises können noch rund 74 Prozent der Kunden auf einen Anschluss mit bis zu 400 Mbit/s zurückgreifen. Insgesamt steht 93 Prozent aller Nutzer sogar eine Bandbreite von bis zu einem Gigabit pro Sekunde zur Verfügung.

Haupakteuer ist hier Kabel Deutschland und somit Vodafone, welches in den vergangenen Jahren besonders hier massive Summen in die Erweiterung der netze investiert hat. Ausgenommen hiervon ist allerding die bereits erwähnte Wedemark – dort ist derzeit kein Kabelanbieter aktiv.

Das Gebiet scheint für den Ausbau derzeit nicht all zu lukrativ, sodass es die Bewohner sind, die durch die Kalkulationen der großen Anbieter, nun auf unbestimmte Zeit auf einen schnellen Internetanschluss verzichten müssen. Ausbaupläne existieren derzeit noch nicht.

Glasfaser eine Seltenheit

Glasfaser ist hingegen auch in der Region um Hannover und in der Stadt selbst, eher eine Seltenheit. In Hannover sind es nur 19 Prozent der Hausanschlüsse, die auf dieser Technologie basieren.

Bei den meisten davon handelt es sich zudem um reine Firmengebäude, sodass am Ende lediglich drei Prozent der Privathaushalte, mit direktem Fiber to the Home im Internet unterwegs sind. Seit 2019 fördert die Bundesregierung lediglich noch den Ausbau von Glasfaser bis direkt zum Gebäude.

Somit dürfte sich in dieser Entwicklung einiges tun, denn nun ist es deutlich lukrativer, sich mit dem Anschluss ganzer Gebäude zu beschäftigen.

Dennoch sieht die Versorgung der Region immer noch besser aus, als der Bundesdurchschnitt – ausgenommen von diesem vergleich sind Gigabit-Citys wie Stuttgart. 19 Prozent aller Haushalte in der Region können derzeit auf einen echten Glasfaseranschluss zurückgreifen – bis zum Jahr 2022 sollen es noch deutlich mehr werden.

In der Corona-Krise zeigt sich, dass das Funktionieren von schnellen Netzwerken von erheblicher Bedeutung ist. Hannover hält hier eine Vorreiterrolle die im Bunde als Beispielhaft angesehen werden kann. Wie sich der Ausbau in den nächsten Jahren entwickelt, darf daher mit Spannung verfolgt werden.

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