Übernahme von Unitymedia durch Vodafone – Übernahme wird wohl genehmigt
Über eine gewisse Zeit hinweg ist es sehr still um den Mega-Deal zwischen dem international aktiven Kabelnetzbetreiber Liberty Global und Vodafone, bezüglich der Übernahme von Unitymedia geworden.
Doch jetzt scheinen sich die Anzeichen dafür zu verdichten, dass es diese Fusion tatsächlich geben wird. Diverse personelle Änderungen sowie interne Umstellungen im Konzern und ein spezielles Augenmerk auf das Personal und die Kunden, zeigen, dass sich Unitymedia aber auch der Mutterkonzern in Großbritannien, inzwischen auf die bevorstehende Umstellung vorbereiten.
Zeit also einen Blick auf die aktuellen Änderungen zu werfen und zu ergründen, was die Übernahme tatsächlich für die Kunden bedeuten würde.
Das Schachspiel der Führungspersonen
In Fachkreisen war man in den letzten Tagen etwas überrascht, denn diverse personelle Änderungen bei Unitymedia, die so gar nicht in das Bild passen, lassen eine bisher nur im Raum stehende Ahnung, langsam in den Bereich der Realität rücken.
So wechselte der bisherige Firmenchef von Unitymedia, Lutz Schüler, unversehens auf einen Posten des C-Levels im Mutterkonzern Liberty Global. Hier soll Schüler laut eigenen Angaben, den Posten des Chief Operating Officer von Virgin Media in Großbritannien übernehmen.
Sein Nachfolger bei Unitymedia wird dabei Winfried Rapp sein, der dem Unternehmen bisher als Finanzchef zur Verfügung stand. Rapp war seines Zeichens auch für die finanzielle Planung des Netzausbaus verantwortlich, was nur eine Schlussfolgerung zulässt – Unitymedia möchte dem neuen Mutterkonzern Vodafone einen Vorstandsvorsitzenden offerieren, dem dieser unbesehen vertrauen kann.
Auch bei Vodafone Malen diesbezüglich anscheinend die Mühlen – allerdings etwas langsamer, als dies bei Unitymedia der Fall ist und auch nicht im personellen Bereich. Der derzeit stattfindende erhebliche Funknetzausbau, kann als Zeichen dafür gesehen werden, dass der Anbieter unweigerlich seine Vormachtstellung ausbauen möchte.
Da über die Übernahme von Unitymedia nicht nur die beiden Konzerne entscheiden, sondern auch die EU-Kommission und das Bundeskartellamt ein Wörtchen mitzureden haben, ist dieser Schritt auch nicht verwunderlich.
Auf diese Weise umgeht Vodafone die Schwierigkeiten, die unweigerlich bei der Übernahme mit einem gleichzeitigen erheblichen Netzausbau einhergehen würde. Daher wird wohl auch von Seiten Vodafone damit gerechnet, dass die Entscheidung über die Fusion positiv bescholten werden wird. Die letztendliche Entscheidung wird aber wohl noch bis Sommer 2019 auf sich warten lassen.
Der Kunde ist König
Für den Kunden verändert sich schon in nächster Zeit einiges, denn auf Seiten von Unitymedia kündigte der neue Vorstandsvorsitzende Rapp an, dass er ein besonderes Augenmerk auf die Kunden legen möchte.
Dies bedeutet, dass hier neue Programme im Raum stehen werden, bei denen es vor allem um die Zufriedenheit geht, aber bei welchen auch schon neue Produkte getestet werden könnten. Auch Vodafone möchte seine Kunden derzeit massiv zufriedenstellen, was zeigt, dass es bald völlig neue Strukturen geben könnte, die durch die Vereinigung der Angebote von Unitymedia und Vodafone im Raum stehen.
Mag man internen Gerüchten glauben schenken, so erarbeitet Vodafone bereits jetzt umfangreiche Konzepte für die Zeit nach der Übernahme und diese Angebote könnten es in sich haben.
An erster Stelle wird wohl der direkte Zusammenschluss der beiden Netze stehen. Somit verbindet sich das Kabelnetz von kabel Deutschland, dann schließlich mit dem lange unzugänglichen Netzen von Unitymedia. Hierdurch könnten im gesamten Bundesgebiet Bandbreiten erreicht werden, die bisher nur in Überlegungen möglichen waren, denn in Verbindung mit den hauseigenen Techniken von Unitymedia und Vodafone, ergeben sich technisch völlig neue Optionen, die die Grenzen des Möglichen wiedereinmal verschieben werden.
Über grenzen hinweg
Im Übrigen wird oft übersehen, dass der Verkauf nicht nur die Netze in Deutschland betrifft, sondern auch in der Tschechischen Republik, in Ungarn und in Rumänien für einige Veränderungen sorgen wird. Da diese Netze dann prinzipiell auch mit dem deutschen System verbunden werden können, würde Vodafone über das größte durchgängige Netz in ganz Europa verfügen, wobei auch die Kunden in den besagten Ländern, plötzlich von den hierzulande üblichen Angeboten profitieren könnten.
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