Versteigerung der 5G-Frequenzen – Vodafone auf Kurs zu weiterem Milliardendeal

In der Welt des mobilen Internets bewegt sich einiges. Dies zeigt sich deutlich an der Tatsache, dass aus dem gefühlt erst vor kurzem eingeführten 4G nun schon 5G wird.

Die ultraschnellen Frequenzen sollen im kommenden Jahr von der Bundesnetzagentur versteigert werden. Dabei hat sich ein Anbieter schon jetzt in Stellung gebracht, um dieses Geschäft – zumindest Anteilsmäßig – zu einem Großteil für sich zu entscheiden. Es handelt sich um niemand geringeren als Vodafone, welches nun schon seit einigen Monaten für Furore mit der Übernahme von Unitymedia sorgt.

Ein Schlachtfeld

Die Welt des Internets und der mobilen Kommunikation ist zu einem Schlachtfeld geworden und fast übermächtiger Krieger auf diesen Grund und Boden ist Vodafone. Schon der Milliardendeal über den Kauf von Unitymedia bestimmt bis heute die Gespräche in der Branche.

Doch nun kommt der Konzern aus Düsseldorf schon mit dem potenziell nächsten Griff nach den Sternen daher. Im kommenden Jahr werden von der Bundesnetzagentur die Lizenzen für den neuen Mobilfunkstandard 5G versteigert. Genau bei diesen möchte sich Vodafone einen Löwenanteil sichern und somit seine Konkurrenz weiter ins Abseits drängen.

Noch ist unklar, wie die Versteigerung ablaufen wird. Anders als bei den vorherigen Auktionen möchte die Bundesnetzagentur neue Wege gehen und sich vom althergebrachten Muster entfernen. Dies soll für mehr Wettbewerb auf dem Markt sorgen, birgt aber zugleich auch einige Risiken.

Denn die Höhe des Gebotes bestimmt nun einzig den Anteil, denn ein Betreiber an den Netzen erhält. Vodafone – als wohl zahlungskräftigster Konzern dieser Art in Deutschland – könnte sich somit den Hauptanteil sichern und damit seine Vormachtstellung weiter deutlich ausbauen.

Politischer Wille

Der Hintergrund der neuen Auktionsmethode ist allerdings nicht etwa der Tatsache geschuldet, dass hier schnelles Geld erzielt werden soll. Viel mehr handelt es sich um den politischen Willen, der sich seine Bahn aus der Großen Koalition bricht.

Im aktuellen Koalitionsvertrag steht der Ausbau der Breitbandnetze mit auf dem Programm und diesem hohen Ziel fühlt man sich verpflichtet. Bis ins Jahr 2025 soll ganz Deutschland von einer flächendeckenden mobilen Breitbandversorgung umspannt sein, sodass jeder der dies möchte oder benötigt, schnellen Zugriff auf die Inhalte im Netz erhält.

Dabei soll es keine Rolle mehr spielen, ob die Region in der ein Kunde ansässig ist, gut oder schlecht erschlossen wurde.

Diese eigentlich positiven Entwicklungen könnten für die Mobilfunk- und Internetdienstleister nun aber zu einer Hürde werden, die am Ende eine neue Monopolstellung bedingen könnte. Klar ist aber auch, dass nur ein Anbieter mit der notwendigen Infrastruktur eine entsprechende Umsetzung in der geforderten Zeit durchführen kann.

Daher wird auch konkret nach Konzernen gesucht, die diese Anforderungen erfüllen. Vodafone ist dabei natürlich ein Vorreiter, der über all die erforderlichen Möglichkeiten verfügt. Auch die Telekom ist ein weiterer Kandidat. Allerdings zeigt sich diese eher zurückhaltend, denn die Investitionen in die Netze würden beträchtlich ausfallen.

Bis zu 10.000 Mbit/s

Der neue 5G-Standard verspricht dabei auch ein neues Zeitalter der mobilen Kommunikation. Bis zu 10 GBit/s sollen unter idealen Bedingungen möglich sein, doch ist dies erst die Spitze des Eisberges.

Wenn die Technik vollständig ausgereift ist, sollen bis zu 100 GBit/s übertragen werden können, was es Nutzern mobil erlauben würde, einen Film 625 Mal schneller zu downloaden, als dies bei einem normalen DSL-Anschluss der Fall ist.

Diese enorme Steigerung der Leistung weckt natürlich Begehrlichkeiten, allerdings kosten die Frequenzen auch eine Menge Geld.

Bis zu 10 Milliarden Euro erwartet die Bundesnetzagentur als Erlös, wenn die Versteigerung im Frühjahr 2019 stattfinden wird. Angesichts solcher Summen ist es nicht verwunderlich, dass kleinere Unternehmen sich keine Chance ausrechnen und Platzhirsche wie die Telekom und Telefonica, vor dem Einfluss des neuen globalen Giganten Vodafone erzittern.

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