Unitymedia bald Vodafone? – Neue Gespräche über den Verkauf sind im Gange
Bereits 2015 kursierten erste Nachrichten über den Verkauf von Unitymedia an Vodafone in den Medien. Nun scheint es eine Neuauflage der damals eingestellten Verhandlungen zu geben, denn wen man aktuellen Neuigkeiten aus den Lagern beider Konzerne trauen darf, steht die Übernahme des Kabelanbieters durch den Mobilfunkkonzern wieder zur Diskussion.
Eine Fusion der beiden Unternehmen würde die Landschaft auf dem Kabelmarkt deutlich verändern. Allerdings könnten die Kunden in einem hohen Maße von der neuen Situation profitieren.
Erneuter Umbruch nach dem Kauf von Kabel Deutschland
Schon im Jahr 2013 veränderte sich der Kabelmarkt deutlich, als der Vodafone Konzern den größten deutschen Kabelanbieter – Kabel Deutschland – unter das Dach des eigenen Unternehmens holte.
Dies hatte nicht nur deutliche Auswirkungen für die Kunden, sondern machte Vodafone auch zum größten Anbieter von Kommunikationsdienstleistungen – zumindest hierzulande. Seit diesem Tag sind nun schon vier Jahre vergangen und die Übernahme des Kabelnetzbetreibers hat sich auf der ganzen Linie gelohnt.
Daher scheint es nun Zeit für einen neuen Streich zu sein und dieser könnte den Kabelsektor ein weiteres Mal verändern. Wenn man aktuellen Berichten glauben schenken darf – immerhin war es die Financial Times die als erstes darüber berichtete – dann verhandelt der weltgrößte Netzanbieter Liberty Global mit Vodafone über den Tausch von Tochterfirmen in Europa.
Um eine solche handelt es sich auch bei Unitymedia, sodass es sehr wahrscheinlich ist, dass auch dieser deutsche Zweig der Kabelgesellschaft an Vodafone überantwortet wird. Die Gespräche erstrecken sich aber nicht nur auf Konzernteile hierzulande, sondern auch Ableger in Großbritannien und weiteren Ländern sind davon betroffen.
Gerüchte inzwischen bestätigt
Nach der Veröffentlichung der Neuigkeit in der Financial Times sah sich Vodafone zu einem Statement genötigt und bestätigte die aktuellen Verhandlungen.
Allerdings hielt man sich hier noch sehr bedeckt, was die Einzelheiten einer potenziellen Übernahme angeht. Derzeit wurde nur bekannt gegeben, dass entsprechende Gespräche zwischen dem Unternehmen und Liberty Global geführt würden. Auch auf konkrete Nachfragen wollte man noch keine weiteren Auskünfte über den Stand der Verhandlungen erteilen.
Allerdings wurde von Vodafone deutlich betont, dass es sich nicht um eine Fusion mit Liberty Global handeln soll, sondern dass das Unternehmen aus Düsseldorf weiterhin eigenständig bleiben wird. Lediglich entsprechende Vermögenswerte wie zum Beispiel Unitymedia, sollen bei einem erfolgreichen Abschluss der Gespräche den Besitzer wechseln.
Erste Gespräche schon 2015
Bereits im Jahre 2015 gab es zwischen Liberty Global und Vodafone vergleichbare Gespräche. Allerdings wurden die Verhandlungen damals abgebrochen, da man sich intern nicht auf eine eindeutige Bewertung der jeweiligen Unternehmensteile einigen konnte.
Allerdings wurde schon damals eine Wiederaufnahme der Verhandlungen nicht ausgeschlossen. Nun scheint es soweit zu sein, wobei die jetzigen Gespräche wohl auf einer fundierteren Grundlage Fußen sollen.
Weitreichende Folgen für die Kunden
Sollte Unitymedia tatsächlich zu einem Teil von Vodafone werden, würde dies grundlegende Änderungen für die Kunden bedeuten.
Neben der Tatsache, dass Vodafone dann eine Monopolstellung errungen hätte, wäre auch ein weiterer Ausbau der Netze geplant. Dies würde für die Kunden von Vodafone schnellere Verbindungen, mehr Fernsehsender und eventuell neue Techniken mit sich bringen.
Allerdings ist derzeit noch unklar, wann und ob es überhaupt zu dem Joint Venture kommen wird. Vodafone erklärte, dass derzeit lediglich die Möglichkeit besteht, dass in naher Zukunft entsprechende Übernahmen im Raum stehen könnten.
Allerdings nur dann, wenn man sich dieses Mal auf einen adäquaten Wert für die zur Veräußerung der zur Verfügung stehenden Geschäftsbereiche einigen könnte.
Experten der Branche schätzen, dass Ergebnisse eventuell Ende des Jahres zu erwarten sein könnten. Man darf also abwarten, was sich in diesem Zusammenhang ergeben wird.
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