Kreis Plön: Tele Columbus versorgt 15.000 Haushalte mit Gigabit-Geschwindigkeiten
Insbesondere auf dem Land ist die Versorgung mit schnellem Internet noch immer ein Problemfeld. Dies gestand zuletzt sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel ein.
Wie der Ausbau tatsächlich funktionieren kann, zeigt ein Beispiel aus dem Kreis Plön. Dieser liegt im Norden von Schleswig-Holstein, grenzt an die Ostsee und besteht auf vielen ländlichen Gemeinden. 64 dieser Gemeinden haben sich vor einiger Zeit zu einem Zweckverband zusammengeschlossen, um in der Region Glasfaserkabel verlegen zu lassen.
Der entsprechende Auftrag wurde bereits im vergangenen Jahr an die Firma Pepcom – ein Tochterunternehmen der Tele Columbus Gruppe – vergeben. Im ersten Bauabschnitt erfolgte nun der symbolische Spatenstich. Ende 2018 sollen die Arbeiten dann fertiggestellt werden.
Mindestens 55 Prozent der Hauseigentümer haben einen Kabelanschluss beantragt
Vor dem Baubeginn musste allerdings zunächst Überzeugungsarbeit bei den Hausbesitzern geleistet werden. Denn Voraussetzung war, dass sich mindestens 55 Prozent der Hauseigentümer für einen direkten Anschluss an das Kabelnetz entscheiden.
In den 21 Gemeinden, die zum ersten Bauabschnitt gehörten, ist dies bereits der Fall. Der Zweckverband will nun daran gehen, auch in den übrigen Gemeinden die Mindestquote zu erfüllen.
Sobald dies der Fall ist, wird auch dort mit der Feinplanung und anschließend mit den Bauarbeiten begonnen. Letztlich könnten auf diese Weise rund 15.000 Haushalte Zugang zu ultraschnellem Internet erhalten.
Tele Columbus setzt auf „Fiber To The Home“
Denn Tele Columbus setzt dort auf die sogenannte FTTH Technik. Das Akronym steht dabei für „Fiber To The Home“ und bedeutet nichts anderes, als dass das Glasfaserkabel direkt bis in die Wohnungen und Häuser verlegt wird.
So lassen sich deutlich schnellere Übertragungsgeschwindigkeiten realisieren, als wenn das Glasfaserkabel nur bis zu einem Knotenpunkt verlegt wird – und das Signal dann noch über Koaxialkabel verteilt werden muss. Im Kreis Plön möchte Tele Columbus von Beginn an Downloadgeschwindigkeiten von bis zu einem Gigabit pro Sekunde anbieten können.
Im Upload sollen immerhin 120 Mbit pro Sekunde erreicht werden. Läuft alles nach Plan, könnten noch in diesem Jahr die ersten Haushalte das ultraschnelle Internet nutzen.
Die Straßenbauarbeiten werden von lokalen Firmen durchgeführt
Bis zum Abschluss der ersten Bauphase müssen allerdings rund 500 Kilometer Glasfaser verlegt werden. Dafür sind Tiefbauarbeiten auf einer Strecke von insgesamt 200 Kilometern notwendig.
Die Arbeiten werden zwar von Tele Columbus gesteuert und überwacht. Der Kabelnetzbetreiber wird aber nicht selbst die Bagger in Betrieb setzen. Vielmehr sollen mit den Straßenbauarbeiten lokale Firmen beauftragt werden.
Somit fließt ein Teil der nicht unerheblichen Investitionen in den Glasfaserausbau auch direkt wieder in die Region zurück. Auch dies könnte dazu beitragen, dass sich auch in den anderen drei Bauabschnitten ausreichend Hauseigentümer von den Vorteilen eines Glasfaserkabelnetzes überzeugen lassen.
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