Die LTE-Sperre fällt – Neuer Vorstoß von o2 in Sachen mobiler Freiheit

Neben den umfangreichen DSL-Angeboten ist o2 im Kern immer noch eines – ein Mobilfunkanbieter. Genau hier hat das Unternehmen auch immer wieder seine größten Stärken und eine erhebliche Innovationskraft bewiesen.

Nun wagt der Konzern den nächsten großen Schritt, denn ab dem 2. Mai 2019 werden alle LTE-Sperren fallen.

Dies wird für die Vertragskunden die sich für einen o2 Free Tarif entschieden haben, bedeutende Veränderungen mit sich bringen, denn selbst wenn das Highspeed-Volumen vollständig aufgebraucht ist, kann nun mit einer akzeptablen Geschwindigkeit weitergesurft werden.

Ein Umstand, auf welchen die User bereits lange warten und der viele dazu bewegen wird, zu o2 zu wechseln.

Freiheit ohne Sperren

Bisher ist es ein Ärgernis. Ist das High-Speed Datenvolumen auf dem Smartphone einmal aufgebraucht, dann wird man unweigerlich dazu verdammt, mit 3G weiter zu surfen. Zudem wird die Datentransferrate auf ein Niveau abgesenkt, welches zu Modemzeiten in den 90er Jahren aktuell war.

Doch genau mit diesem Umstand möchte der Mobilfunknetzbetreiber o2 nun Schluss machen. Wenn es nach dem Willen des Konzerns geht, dann surfen die Nutzer auch nach dem Verbrauch der Highspeed-Daten weiter im schnellen LTE Netz und dies sogar mit deutlich mehr Traffic, als dies bisher der Fall war.

Konkret bedeutet dies: Kunden die einen o2 Free Tarif gebucht können, erhalten nach dem zweiten Mai einen Mindesttraffic von einem Mbit/s. Zudem werden sie nicht auf 3G zurückgesetzt, sondern bleiben weiterhin mit dem schnellen 4G Netz verbunden.

Dies hat gegenüber der jetzigen Vorgehensweise deutliche Vorteile, denn die Latenzzeiten fallen geringer aus, sodass Webseiten und Apps auch mit dieser eingeschränkten Nutzung, deutlich schneller laden. Auf diese Weise können die Nutzer auch von der inzwischen sehr großen LTE-Netzabdeckung profitieren, sodass sich der Ausbau der Struktur dann auch in der Realität wirklich gelohnt hat.

Ausbruch aus dem internationalen Nirwana

Telefonica – das Unternehmen hinter der Marke o2 – hat diesen Schritt nicht ohne Grund gewagt. Schon seit einigen Wochen wird bei den neuen Angeboten mit genau diesem Feature geworben. Hintergrund ist ein internationaler Vergleich, nach welchen Mobilfunkkunden bei sehr geringen Datenvolumen, in Deutschland immer noch deutlich höhere Preise zahlen, als dies in anderen europäischen Ländern der Fall ist.

Somit ist o2 der einzige große Anbieter, der bisher auf diesen Umstand reagiert hat und seinen Nutzern eine Art Ausgleich, für die doch recht hohen Preise liefern möchte.

Diese sind allerdings nicht der Geschäftspolitik von o2 geschuldet. Durchleitungsentgelte der Bundesnetzagentur sowie die Erhaltung der Infrastruktur und die anfallenden Energiekosten, sind in Deutschland deutlich höher angesetzt, als dies in der restlichen EU der Fall ist.

Diese Preise müssen unweigerlich an die Nutzer weitergegeben werden, wenn sich das Geschäft entsprechend rentieren soll. Mit den jetzigen Neuerungen vollzieht der Anbieter also einen Wechsel, der in der Branche seines gleichen sucht und somit einen triftigen Grund bietet, über einen Neuvertrag mit dem Unternehmen nachzudenken.

Schon jetzt scheinen viele Mobilfunknutzer bereit zu sein dieses Angebot in Anspruch zu nehmen, denn in den letzten Wochen konnte ein deutlich Zuwachs bei den Neukunden im Mobilfunksektor beobachtet werden.

Es geht weiter

Das Ende der Fahnenstange ist dabei aber noch lange nicht erreicht. Allein im vergangenen Jahr installierte o2 weitere 6.700 LTE-Sendeanlagen. In 2019 sollen nochmals 10.000 Neue hinzukommen. Zudem konnte auch die Datenrate für LTE Max User – also vor allem für jenen Kundenkreis, der sich für den o2 Free Unlimited Tarif entschieden hat – deutlich erhöht werden.

In Zukunft wären somit auch für gedrosselte Kunden Datendurchsätze von bis zu 37,5 Mbit/s denkbar, was die Natur des mobilen Netzes auf eine nie geahnte Weise verändern würde. Dies hätte die Branche dann einzig und allein o2 zu verdanken.

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