DAZN will zukünftig im Kabelnetz von Vodafone Kabel Deutschland vertreten sein

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Als „Netflix des Sports“ bezeichnet sich der deutsche Streaminganbieter DAZN gerne. Tatsächlich gibt es dort für 9,99 Euro im Monat den kompletten Zugriff auf alle Inhalte.

Aber eben nur per Stream im Internet. Zu Beginn führte dies teilweise zu Unzufriedenheit bei den Kunden, weil die Server dem Ansturm nicht gewachsen waren und es zu Übertragungsausfällen kam.

Inzwischen sind diese Kinderkrankheiten allerdings weitgehend überwunden. Dennoch suchen die Macher hinter dem Projekt aktuell nach neuen Vertriebsmöglichkeiten.

So soll es zukünftig möglich sein, das Angebot von DAZN über IPTV der Deutschen Telekom zu sehen. Ein weiteres Ziel ist zudem die Einspeisung in das Kabelnetz von Vodafone Kabel Deutschland.

DAZN zeigt etwa Spiele der englischen Premier League

Im Idealfall bietet eine solche Kooperation beiden Partnern einen Vorteil. DAZN kann so deutlich mehr Leute erreichen als nur über das Internet. Vodafone Kabel Deutschland wiederum kann exklusive Inhalte auf der eigenen Entertainment-Plattform Giga TV anbieten – und sich so von anderen Kabelnetzbetreibern unterscheiden.

Die Inhalte des auf Sportübertragungen spezialisierten Streamingdienstes können sich durchaus sehen lassen.

So sind dort beispielsweise die Spiele der englischen Premier League live und exklusiv zu sehen. Ab der nächsten Saison soll es zudem bereits 40 Minuten nach dem Abpfiff erste Zusammenfassungen der Bundesligaspiele geben.

Eine teure Werbekampagne soll die Bekanntheit erhöhen

DAZN-Chef James Rushton hat zudem bereits angekündigt, zukünftig auch nach weiteren attraktiven Sportrechten Ausschau halten zu wollen.

Neben Handball und Eishockey wird etwa auch über die Übertragung von Nischensportarten nachgedacht. Um die eigene Marke zudem bekannter zu machen, ist zeitnah eine große Werbekampagne mit einem Budget von mehr als zehn Millionen Euro geplant.

Dies macht aus strategischer Sicht durchaus Sinn. Denn je bekannter DAZN ist, desto besser ist auch die Verhandlungsposition gegenüber potentiellen Partnern wie Vodafone Kabel Deutschland.

Die langfristigen Ziele des Streaminganbieters sind jedenfalls sehr ambitioniert: Innerhalb von fünf Jahren soll die Kundenzahl auf über fünf Millionen ansteigen – was in etwa den aktuellen Abozahlen von Sky entspricht.

Vodafone Kabel Deutschland hat sich bisher noch nicht geäußert

Aus den eigenen Einnahmen kann DAZN seine Ausgaben aktuell allerdings noch nicht bestreiten. Vielmehr steht hinter dem Angebot die Londoner Perform-Group des Milliardärs Len Blavatnik. Dessen tiefe Taschen sorgen dafür, dass der Streamingdienst aggressiv auftreten und sogar angestammten

Platzhirschen wie Sky Sportrechte vor der Nase wegschnappen kann. Langfristig soll sich das Geschäft aber durchaus selbst tragen: Für das Jahr 2019 oder 2020 sind die ersten operativen Gewinne geplant.

Bisher hat sich Vodafone Kabel Deutschland noch nicht dazu geäußert, wie weit die Verhandlungen mit DAZN bereits fortgeschritten sind und ob in naher Zukunft mit einer Einigung zu rechnen ist.