Health.tv strebt eine Verbreitung über Vodafone Kabel Deutschland an
Die deutsche Fernsehlandschaft wird zu einem Großteil von den öffentlich-rechtlichen Sendern sowie den privaten Konzernen rund um RTL und ProsiebenSat.1 dominiert. Um aber einen gewissen Wettbewerb und eine ausreichende Vielfalt zu gewährleisten, vergeben die Kabelanbieter einen Teil der Sendeplätze auch an unabhängige Spartensender.
So hat Vodafone Kabel Deutschland in Bayern und anderen Bundesländern etwa zahlreiche Lokalsender in das Kabelnetz eingespeist.
Auch der gerade neu gegründete Free-TV-Sender Health.tv will auf diesen Verbreitungsweg nicht verzichten und gab bekannt, bis Ende des Jahres 2017 sowohl bei Vodafone Kabel Deutschland als auch bei Unitymedia im Kabelnetz vertreten sein zu wollen.
Hinter dem Sender steht die Aklepsios Klinik Gruppe
Bei Health.tv handelt es sich um eine der ambitioniertesten Senderneugründungen der vergangenen Jahre. Für den Betrieb verantwortlich ist die „German health tv GmbH“.
Dahinter steckt aber ein deutlich größerer Konzern. Denn Mehrheitsgesellschafter ist die Aklepsios Kliniken Gruppe, die in Deutschland mehr als 34.000 Mitarbeiter beschäftigt und rund drei Milliarden Euro umsetzt.
Von dort dürfte auch die Startfinanzierung für den neuen Sender gekommen sein. Eine dauerhafte Subventionierung ist allerdings nicht vorgesehen, langfristig soll sich der Sender selber tragen.
Die Strukturen sind daher zu Beginn auch noch eher schlank: Für das Programm verantwortlich ist der TV-Produzent Axel Link, der dafür ein Team von 15 Mitarbeitern zusammenstellen durfte.
Der Tag wird mit drei Themenblöcken ausgefüllt
Die Programmplanung des Senders sieht eine feste Struktur vor: Morgens sollen Gesundheits- und Fitnesskurse übertragen werden, bei denen die Zuschauer auch selbst vor dem TV aktiv werden können.
Nachmittags sind dann Ratgebersendungen vorgesehen, in denen Experten Wissen über medizinische Themen und gesundheitlich relevante Themen verbreiten. In den Abendstunden wiederum sollen hochwertige Reportagen ausgestrahlt werden, die aber natürlich jeweils einen konkreten Bezug zu Gesundheit und Fitness aufweisen.
Ein 24-Stunden-Vollprogramm ist allerdings nicht vorgesehen. Vielmehr werden die einzelnen Beiträge und Sendungen im Laufe des Tages regelmäßig wiederholt.
Ziel des Senders ist es, „Europas größtes Bewegtbild-Gesundheitsportal“ zu werden und vor allem das Thema Gesundheitsprävention medial zu vermitteln.
Vodafone Kabel Deutschland soll den Sender noch dieses Jahr aufnehmen
Health.tv wird am 15. Mai erstmals auf Sendung gehen und ist zunächst per Satellit von 18,2 Millionen Haushalten zu empfangen. Wer kein Satellitenfernsehen besitzt, kann die Sendungen aber auch per Livestream im Internet verfolgen oder in der Mediathek abrufen.
Bis Ende des Jahres soll dann die Einspeisung bei Vodafone Kabel Deutschland und Unitymedia erfolgen – wodurch sich die Zahl der erreichten Haushalte noch einmal massiv erhöhen würde.
Die Lizenz für den Sendebetrieb für ein bundesweites Spartenprogramm erteilte die Medienanstalt Hamburg Schleswig-Holstein.
Diese ist damit auch als Aufsichtsbehörde dafür zuständig, dass bei Health.tv die Werberichtlinien eingehalten werden und der Hauptgesellschafter nicht indirekt beworben wird.
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