Vodafone Kabel Deutschland beginnt im Januar mit der Analogabschaltung
In Bayern und Sachsen ist gesetzlich vorgeschrieben: Die Verbreitung des analogen TV-Signals über das Kabelnetz läuft zum 31. Dezember 2018 aus. Anschließend können die dadurch frei gewordenen Kapazitäten für andere Aufgaben genutzt werden – etwa für mehr HD-Sender und Gigabit-Internetverbindungen.
Damit die Abschaltung allerdings reibungslos funktioniert, müssen die Kabelnetzbetreiber zunächst Erfahrungswerte sammeln. Vodafone Kabel Deutschland hat nun angekündigt, dies am 09. Januar 2018 in Landshut tun zu wollen. An diesem Termin wird in der Modellregion also das analoge TV-Signal dauerhaft abgeschaltet.
Für die Kunden kann dies erhebliche Folgen haben: Wer nicht rechtzeitig auf den Empfang des digitalen Signals umstellt, sitzt dann vor einem schwarzen Bildschirm.
1,8 Millionen Haushalte nutzen noch analoges Kabelfernsehen
Vodafone Kabel Deutschland hat daher bereits angekündigt, die betroffenen Kunden rechtzeitig und umfassend über die geplante Maßnahme zu informieren. Ohnehin nimmt die Zahl der analogen TV-Nutzer aber bereits seit Jahren kontinuierlich ab.
Laut dem Digitalisierungsbericht der Medienanstalten aus diesem Jahr setzen 88,6 Prozent der Kabelnutzer auf digitales Fernsehen. Umgekehrt bedeutet dies aber auch: Immerhin 1,8 Millionen Haushalte müssen noch umrüsten.
Der Konkurrent Unitymedia hat in diesem Jahr bereits die Abschaltung des analogen Signals in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg realisiert. Vodafone Kabel Deutschland will aber noch einen Schritt weiter gehen: Anders als bei Unitymedia wird auch das analoge UKW-Radio abgeschaltet.
Vodafone Kabel Deutschland will Docsis 3.1 implementieren
Wie Vodafone Kabel Deutschland bekannt gab, soll nach der Abschaltung des analogen TV-Signals der neue Kabelstandard Docsis 3.1 implementiert werden.
Für die Kunden bedeutet dies in der Regel: Downloadgechwindigkeiten von einem Gigabit pro Sekunde werden Realität.
Theoretisch wäre sogar noch deutlich mehr möglich. Denn mit Docsis 3.1 können im Download sogar bis zu zehn Gbit/s erreicht werden. Dafür müssten allerdings alle aktiven und passiven Komponenten im Kabelnetz ausgetauscht werden. Vor dieser Investition schrecken die Kabelnetzbetreiber in Deutschland aber noch zurück.
Klar ist aber auch: Die Option bleibt für die Zukunft erhalten. Zunächst einmal soll aber die Analogabschaltung und die Implementierung des neuen Standards möglichst problemlos realisiert werden.
Tele Columbus hält sich mit Details noch zurück
Der Verband Deutscher Kabelnetzbetreiber geht zudem davon aus, dass Unitymedia und Vodafone Kabel Deutschland mit ihren Bemühungen nicht alleine bleiben werden.
Vielmehr ist davon auszugehen, dass innerhalb der nächsten anderthalb Jahre bei allen 17,5 Millionen angeschlossenen Haushalten in Deutschland die Umstellung auf ein rein digitales TV-Signal erfolgen wird.
Der drittgrößte Kabelnetzbetreiber in Deutschland, die Tele Columbus Gruppe, hat sich zu etwaigen Plänen bisher aber noch nicht detailliert geäußert. Dies dürfte in erster Linie aus marketingtechnischen Gründen der Fall sein: Der Konzern hat mit PŸUR erst kürzlich eine neue Dachmarke auf dem Markt eingeführt.
Die mediale Aufmerksamkeit soll nun nicht durch weitere Themen abgelenkt werden.
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