Das Ende und ein neuer Anfang – Was nach der 5G Auktion kommen mag

Die 5G Auktion ist seit nun mehrere Tage zu Ende und die Menschen warten gespannt darauf, was der neue Standard denn nun verändern wird.

Doch bisher halten sich die Konzerne, welche an der Versteigerung teilgenommen haben, recht bedeckt über die Zukunft. Angesichts der horrenden Ausgaben in Milliardenhöhe und der ungewissen Zukunft im zivilen Einsatz, ist dies auch nicht verwunderlich.

Dennoch erwarten die Kunden nun ein Statement seitens der Unternehmen, denn schließlich könnten die hier erfolgten Ausgaben auch auf die laufenden Kosten umgeschlagen werden.

Was geschieht nun also und wie geht es weiter auf dem Weg in die vermeintlich bessere Zukunft?

Fast 500 Mal

Die 5G Auktion ist beendet. Fast 500 Runden lang – konkret 497 Gebotsintervalle – versuchten sich die Teilnehmer der Versteigerung, gegenseitig zu überbieten. Nun ist es getan und die Ergebnisse stehen fest.

Für rund 6,550 Milliarden Euro wechselten die 41 Frequenzblöcke die Besitzer. Besonders die Telekom und Vodafone wenden hierfür die größten Ausgaben auf. Allein das ehemalige Staatsunternehmen investiert 2,175 Milliarden Euro in die Frequenzen für den 5G Standard.

Dicht gefolgt vom roten Riesen mit 1,880 Milliarden Euro. Beide Konzerne versprechen sich dabei neue Kundengewinne im industriellen Bereich aber auch bei den Privatverträgen, denn der neue Standard soll in den nächsten Jahren hier flächendeckend genutzt werden.

Doch auch die o2 Telefonica ist nicht leer ausgegangen. 1,425 Milliarden Euro zahlte das Unternehmen für die Frequenzen im 3,6 und 2 GHz Spektrum. Dabei sind Erstere erst ab 2026 nutzbar, während auf die anderen bereits ab 2021 zurückgegriffen werden kann.

Ein Erfolg stellt dieses Ergebnis in jedem Fall dar, denn man hat es hier in erster Linie auf Firmenkunden abgesehen, die vor allem auf den Bereich im 3,6 GHz Spektrum angewiesen sind. Somit bleibt also ausreichend Vorbereitungszeit.

Der Neueinsteiger Drillisch konnte ebenfalls punkten, denn mit insgesamt sieben Frequenzblöcken ist der Aufbau eigener Netze auch nach dem Ende des Vertrages mit O2, nun doch gesichert.

Ein langer Weg

Der Weg zu einem flächendeckenden Netz ist allerdings noch lang. Der Ausbau der Netze wird weitere Investitionen erfordern, die sich im mehrstelligen Millionenbereich bewegen. Die Frage bleibt offen, ob nach der teuren Auktion nun noch ausreichend Kapital zur Verfügung steht, um diese auch zu schultern.

Immerhin kann die 1&1 Drillisch AG bereits einen Erfolg vermelden, denn in den letzten Tagen stiegen die Kurse der Aktie deutlich, da die Investoren neues Vertrauen gefasst haben. Der Drillisch wird aufgrund der Tatsache, dass sich das Unternehmen mit der Marke 1&1 im Zugzwang befindet, am ehesten zugetraut, schnell ein eigenes Netz zu errichten.

Doch besonders die Platzhirsche der Branche wie die Telekom und Vodafone haben ein Problem. Sie haben immense Netzstrukturen zu verwalten und zu pflegen. Der Aufbau einer weiteren Infrastruktur stößt damit bereits an die Grenzen des Machbaren. Vor allem wenn bedacht wird, dass noch nicht einmal LTE überall zur Verfügung steht.

Eine der Grundbedingungen der Auktion war allerdings der Ausbau der entsprechenden Netze, was nun allerdings an den fehlenden finanziellen Mitteln scheitern könnte.

Auf den Schultern anderer

Konkret wird von Experten erwartet, dass sich vor allem die Kunden der entsprechenden Konzerne nun auf Preissteigerungen einstellen müssen. Schließlich müssen die Ausgaben kurzfristig rückfinanziert werden, was sich nur auf diesem Wege realisieren lassen wird.

Zudem dürften zukünftige Sonderangebote wohl angepasst werden, sodass sich die allgemeinen Preise in der Republik wohl nach oben entwickeln werden. Dies könnte zu einer Verschlechterung der Lage führen, denn Deutschland ist ohnehin eines der teuersten Länder, wenn es um mobiles Internet geht.

Doch es gibt auch positive Neuigkeiten, denn die ersten lokalen Netze sollen mit den neuen Frequenzen bereits Anfang 2021 entstehen. Hier bieten sich vor allem im akademischen Bereich – also auf Campen und somit unter Studenten – neue Möglichkeiten.

Auch Innenstädte sollen mit den entsprechenden Netzen versehen werden, sodass diese ebenfalls im Mobilfunkbereich zu Gigabit-Citys werden. Alles in allem also Aussichten, die Grund zum Hoffen geben.

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