Der Stern von Drillisch – Vertrauen in das Unternehmen wächst

Eigentlich war die 5G Auktion ein fast nicht zu stemmender Kraftakt für die doch recht kleine Drillisch AG, zu welcher auch die Marke 1&1 gehört. Vor allem die Großen der Branche sahen die Drillisch eher als einen Emporkömmling, welcher in ihren Reihen nichts zu suchen hatte.

Auch die eigenen Anleger und Investoren reagierten sehr zögerlich, als Ralph Dommermuth schon Anfang 2018, den Gedanken an ein eigenes Netz hegte. Doch mittlerweile hat sich der Wind gedreht und das Unternehmen kann auf eine recht positive Bilanz blicken.

Nicht zuletzt ist dies einer Vereinbarung geschuldet, die so kein Konkurrent hätte abschließen können.

Auch die Aktionäre scheinen neuen Mut zu fassen, denn bei der Drillisch zeigt sich ein deutlicher Aufwind, der eine Stimmung des Aufbruches verbreitet.

Fragen kostet nichts

Kaum jemand hätte erwartet, dass die 1&1 Drillisch AG bei der 5G Auktion derart gut abschneiden würde. Doch konnte sich das Unternehmen viele der begehrten Frequenzen sichern und hat nun das Rüstzeug in der Hand, eine eigene unabhängige Netzstruktur aufzubauen.

Vor knapp einem Jahr sah dies noch ganz anders aus, denn hier wendeten sich die eigenen Anleger vom Unternehmen ab, sodass Drillisch einen Kursverfall von immensen 60 Prozent erfuhr. Einige Analysten sahen dies bereits als Ende des Konzerns und der damit verbundenen Marke 1&1.

Zudem wurden im Vorfeld zur 5G Auktion enorme Zweifel laut, ob die dabei anfallenden Kosten wirklich tragbar wären. Letztlich kam es während der Auktion zur inzwischen historischen Dividendenkürzung, bei welcher die Aktionäre bedeutendes Kapital einbüßten.

Doch hat die Drillisch einen mehr als probaten Weg gefunden, mit all diesen Hürden umzugehen. In erster Linie die Lizenzgebührenfrage, konnte nach der Methode „Fragen kostet nichts“, vorerst aus der Welt geschafft werden.

Durch einen Handel mit der Bundesregierung, darf das Unternehmen von Dommermuth die fälligen 5G Gebühren nun bis zum Jahre 2030 in Raten abzahlen – eine Zusage, die so noch nie einem anderen Mobilfunkunternehmen erteilt wurde und die wohl auch kein Konkurrent erhalten würde.

Welpenschutz wird dies in gewissen Kreisen genannt, denn offenbar möchte der Bund, den Wettbewerb in der Branche deutlich stärken.

Elitäre Kreise

Dass die Drillisch AG deutlich an Einfluss gewonnen hat, zeigt auch der Umstand, dass der Ausbau der Netze nun in Kooperation mit den übrigen drei Anbietern erfolgen soll. Bei diesem Projekt geht es in erster Linie darum, Funklöcher auf dem Land zu schließen, sodass eine 99%ige Netzabdeckung in der Bundesrepublik erreicht werden kann.

Dabei machten Konzerne wie die Telekom oder Vodafone gar einen Schritt auf Dommermuth zu, was beweist, dass sein Unternehmen inzwischen doch ernst genommen wird. Dies führte dann auch zu einem deutlichen Sprung der Aktie, welche an einem Handelstag um gewaltige 11 Prozent zulegte.

Hinter der Kooperative steckt natürlich noch ein anderes Interesse. Alle Beteiligten sind zum Ausbau der Netze in ländlichen Regionen verpflichtet worden. Doch möchten die Konzerne dabei auch Ressourcen sparen, denn die Ausgaben lassen sich in keiner Weise durch die zu erwartenden Einnahmen decken.

Daher sollen die Aufwendungen durch hochwertige Mehrwertdienste aufgefangen werden, welche in dem bereitgestellten Netz vermarktet werden sollen. Um dieses Ziel schnell zu erreichen, hat man sich entschlossen, die vom Staat diktierte kolossale Aufgabe, gemeinsam umzusetzen.

Ein Blick nach vorn

Was bedeutet dies alles nun für die Drillisch AG? Zum einen, dass der Traum vom eigenen Netz in greifbare Nähe gerückt ist, zum anderen aber auch, dass man als kleinstes Unternehmen der Branche, dem Staat eine gewaltige Zusage abringen konnte.

Dies dürfte das eigene Selbstbewusstsein deutlich gestärkt haben, was sich auch im Respekt der übrigen Konzerne äußert. Langfristig darf – wie bisher schon bei den Angeboten von 1&1 – mit einer reichhaltigen Produktauswahl im 5G Bereich gerechnet werden. Mit diversen Überraschungen natürlich auch.

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