Unitymedia macht Bochum zur ersten Gigabit-Stadt Deutschlands
Vor kurzem kündigte Unitymedia auf dem „Cable Congress“ in Brüssel an, die Umstellung auf den neuen Kabelstandard Docsis 3.1 beschleunigen zu wollen. Mit diesem werden Übertragungsgeschwindigkeiten von mehr als einem Gigabit pro Sekunde möglich.
Zum Vergleich: Der bisher schnellste Tarif von Unitymedia ermöglicht rund 400 MBit/s.
Nun wurde bekannt, welche Stadt als erstes von der Umrüstung profitieren wird: Gemeinsam mit den Stadtwerken Bochum möchte Unitymedia die Ruhrgebietsstadt fast flächendeckend mit ultraschnellem Internet versorgen.
Dazu wurde die Initiative „Gigabit-City Bochum“ ins Leben gerufen. Das Ziel: Schon Ende 2018 sollen 95 Prozent der Haushalte auf Wunsch Internet mit Gigabit-Geschwindigkeit erhalten.
Unitymedia wird Millionen in die Umrüstung investieren
Unitymedia kann in Bochum aktuell rund 170.000 Haushalte erreichen – was in etwa einer Versorgung von neunzig Prozent entspricht.
Die Kabelanschlüsse sollen nun zeitnah auf den neuen Standard und die schnelleren Übertragungsraten umgerüstet werden. Größere Bauarbeiten sind dafür nicht notwendig.
Das Koaxialkabel, das in die einzelnen Häuser führt, muss nämlich nicht ausgetauscht werden. Allerdings muss Unitymedia etwas Geld in die Hand nehmen.
Experten schätzen die Kosten für die Umrüstung pro Anschluss auf 50 bis 60 Euro. Für ganz Bochum muss also mit Umrüstungskosten von über acht Millionen Euro gerechnet werden.
Wieder hereinkommen soll das Geld, indem die neuen ultraschnellen Tarife dementsprechend teurer sind als die bisherigen Angebote.
In NRW ist der flächendeckende Ausbau geplant
Bochums Bürgermeister Thomas Eiskirch kündigte auf der Cebit in Hannover bereits an, dass seine Stadt die schnellsten Internetverbindungen in Deutschland zur Verfügung stellen werde.
Ein Ausbau ist teilweise aber auch dringend nötig: Rund 3.000 Haushalte und 800 Firmen in Bochum können aktuell maximal mit einer Geschwindigkeit von 30 MBit/s im Internet surfen.
Zu den Unterstützern der Initiative Gigabit-City Bochum gehört auch der Wirtschaftsminister von Nordrhein-Westfalen Garrelt Duin.
Dieser will den Ausbau dann auch flächendeckend vorantreiben: Bis zum Jahr 2026 sollen überall in Nordrhein-Westfalen Glasfasernetze einen schnellen Internetanschluss garantieren. Schon heute gehört NRW in diesem Bereich zu den besser versorgten Flächenländern.
Die Stadtwerke Bochum erweitern das Glasfasernetz
In Bochum sollen zudem nicht nur die bereits bestehenden Kabelanschlüsse auf den neuen Standard umgestellt werden, sondern auch das Glasfasernetz weiter ausgebaut werden.
Verantwortlich dafür sind die Stadtwerke. Diese haben bereits rund zehn Millionen Euro in den Ausbau investiert und beispielsweise alle Studentenwohnheime der Stadt direkt an das Glasfasernetz angeschlossen.
Auch dort sind daher inzwischen Übertragungsraten von mehr als einem Gigabit pro Sekunde möglich.
Um weitere Stadtteile an das Netz anbinden zu können, hat die Stadt Bochum zudem Fördermittel des Bundes für entsprechende Infrastrukturmaßnahmen beantragt. Auf diese Weise sollen langfristig alle Haushalte die Option auf ultraschnelles Internet erhalten.
Auch bundesweit beginnt die Umrüstung noch in diesem Jahr
Aus Sicht von Unitymedia wird Bochum allerdings nur einen Startpunkt darstellen. Nach und nach sollen danach bundesweit alle Netze auf den neuen Standard umgestellt werden.
Die ersten Umrüstungen werden danach bereits Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. 2018 sollen dann die meisten anderen Netze folgen und schnellere Übertragungsgeschwindigkeiten ermöglichen. Wie viele der potentiell 12,9 Millionen Kunden dann auch tatsächlich die neuen megaschnellen Tarife buchen, ist allerdings noch nicht abzusehen.
Bereits heute hat bei weitem nicht jeder den schnellsten Tarif gebucht: Die durchschnittliche Übertragungsgeschwindigkeit im Netz von Unitymedia liegt bei 78 Megabit pro Sekunde. Angebot wie das Videostreaming von Maxdome oder Amazon Prime Video sorgen aber dafür, dass Kunden immer schnellere Anschlüsse verlangen.
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