Unitymedia beginnt mit der Umrüstung auf den Kabelnetz-Standard Docsis 3.1

Immer mehr Kunden verlangen von den Kabelanbietern eine höhere Übertragungsgeschwindigkeit. Bisher sind bei Unitymedia allerdings maximal rund 400 Megabit pro Sekunde möglich. Nun hat das Unternehmen angekündigt, zeitnah mit der Umrüstung auf den neuen Kabelstandard Docsis 3.1 zu beginnen.

Dieser ermöglicht ganz andere Übertragungsgeschwindigkeiten: Im Downstream werden durch die Umrüstung beispielsweise Werte von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde erreicht werden können. Allerdings hat auch dieser Standard den Nachteil, dass deutlich weniger Kanäle für den Upstream zur Verfügung stehen – was ein schnelles versenden von Daten erschwert.

Durch Docsis 3.1 werden auch in diesem Bereich aber immerhin Geschwindigkeiten von einem Gigabit pro Sekunde möglich.

Die Umrüstungskosten für Unitymedia liegen vergleichsweise niedrig

Wie Unitymedia auf dem „Cable Congress“ in Brüssel bekannt gab, soll die Umrüstung so beschleunigt werden, dass noch in diesem Jahr die ersten Netzwerke auf Basis des neuen Standards agieren können werden.

Ein Großteil des Kabelnetzes soll dann im nächsten Jahr folgen. Für den Konzern hat der neue Standard den Vorteil, dass er recht günstig implementiert werden kann. Denn das in das Haus führende Koaxialkabel muss nicht ausgetauscht werden.

Pro Anschluss schlägt das Upgrade daher mit vergleichsweise niedrigen Kosten von rund 50 bis 60 Euro zu Buche. Die Investitionen können von dem Kabelnetzbetreiber also ohne größere Probleme gestemmt werden.

Viele Kunden haben noch günstigere Tarife

Unitymedia hat naturgemäß ein natürliches Interesse daran, möglichste viele Anschlüsse mit hoher Übertragungsgeschwindigkeit zu verkaufen. Denn diese generieren deutlich mehr Umsatz.

Ein Blick auf die Zahlen zeigt allerdings, dass längst nicht alle Kunden ultraschnelles Internet nutzen: So lag im vergangenen Jahr konzernweit die bereitgestellte durchschnittliche Übertragungsrate lediglich bei 78 Megabit pro Sekunde – also deutlich unterhalb des Maximums von 400 Mbit je Sekunde. Schon heute scheint also längst nicht jeder Kunde den schnellsten – aber eben auch teuersten – Tarif gewählt zu haben.

Zuletzt hatte das Unternehmen daher sogar schlicht die 200 Mbit/s-Option aus dem Angebot gestrichen.

Ein Algorithmus soll Fehler schneller erkennen und beheben

Aktuell erzielt der Kabelanbieter Unitymedia mit jedem Kunden einen durchschnittlichen Umsatz von 24,31 Euro im Monat. Die Hoffnung der Konzernführung ist es, diesen Wert durch schnellere Übertragungsgeschwindigkeiten steigern zu können.

Die höhere Geschwindigkeit soll zum einen durch die Umstellung auf den neuen Kabelstandard realisiert werden. Zum anderen wird aber auch ein Algorithmus zum Einsatz kommen, der Fehler schneller erkennen und beheben soll.

Im besten Fall wird auf diese Weise auch noch die Kundenzufriedenheit gesteigert. Bisher ist allerdings noch nicht bekannt, in welchen Regionen die neuen Gigabit-Geschwindigkeiten zuerst verfügbar sein werden. Da aber zeitnah mit der Umrüstung begonnen werden soll, dürften in diesem Punkt bald erste Hinweise auftauchen.

Die neue Technologie XG-Cable kommt in zwei bis vier Jahren

Perspektivisch können die Kabelanbieter zudem auch höhere Upstream-Geschwindigkeiten in ihr Angebot aufnehmen. Denn auch in diesem Bereich schreitet die technologische Entwicklung voran.

Durch die Technologie XG-Cable soll es möglich werden, bei Up- und Downstream identische Geschwindigkeiten zu erreichen. Konkret wäre also beim Up- und Download jeweils eine Übertragungsrate von 10 Gigabit pro Sekunde möglich.

Kunden, die besonders große Dateien verschicken, müssen sich allerdings noch etwas gedulden: Die Technologie soll erst in zwei bis vier Jahren soweit sein, dass sie von Endkunden genutzt werden kann. Bis dahin sind die 1 Gigabit pro Sekunde über Docsis 3.1 die schnellste Option.

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