Erstes Quartal 2017: Unitymedia verdoppelt die Zahl der Neukunden
Alle großen deutschen Kabelnetzbetreiber wollen in den nächsten Jahren weiter wachsen und neue Kunden hinzugewinnen. Einerseits kann dies durch Übernahmen und Fusionen geschehen.
Die Verhandlungen zwischen Unitymedia und Vodafone Kabel Deutschland haben in diesem Bereich aber noch zu keinem Ergebnis geführt. Auf der anderen Seite stehen die Unternehmen aber auch im Wettbewerb mit anderen Internet- und Fernsehanbietern.
Sie können also auch eigenständig neue Kunden gewinnen.
Genau dies ist Unitymedia im ersten Quartal 2017 gelungen: Der Konzern gewann 52.000 neue Kunden hinzu und kommt nun insgesamt auf 7,2 Millionen Haushalte mit aktivem Kabelanschluss. Zum Vergleich: Marktführer Vodafone Kabel Deutschland versorgt 8,3 Millionen Kunden.
Die meisten Neukunden entschieden sich für schnelle Anschlüsse
Besonders beliebt waren bei Unitymedia Kombi-Angebote und schnelle Internetverbindungen.
So entschieden sich 85 Prozent der Neukunden für eine Übertragungsgeschwindigkeit von mindestens 120 Mbit pro Sekunde. Im vergangenen Jahr lag dieser Wert noch bei lediglich fünfzig Prozent. Generell ist dies eine gute Nachricht für Unitymedia, weil höhere Geschwindigkeiten für den Kunden teurer sind und so für höhere Umsätze sorgen.
Die Tochter des US-Unternehmens Liberty Global forciert daher auch den Ausbau von Gigabit-Geschwindigkeiten und will Bochum zur ersten Gigabit-Stadt Deutschlands machen. Aktuell zahlt jeder Kunde im Schnitt 24,82 Euro an Unitymedia – was insgesamt für Einnahmen von 591 Millionen Euro sorgte. Wie hoch der Gewinn ausfiel, wurde nicht bekannt gegeben.
Gewerbekunden sollen für weiteres Wachstum sorgen
Als Wachstumsbereich hat Unitymedia vor allem den Bereich der Selbständigen und kleinen Gewerbetreibenden entdeckt.
Neben schnellem Internet und Fernsehen für Privatkunden soll dies zum dritten Standbein der wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens werden. In einigen Städten und Gemeinden hat Unitymedia daher bereits damit begonnen, den Netzausbau in Eigenregie zu finanzieren und so ganze Gewerbegebiete an die Breitbandversorgung anzuschließen.
Sowohl Gewerbe- als auch Privatkunden setzten zudem nicht nur auf höhere Übertragungsgeschwindigkeiten, sondern verbrauchten auch deutlich mehr Datenvolumen als im vergangenen Jahr. Im Schnitt verbrauchte jeder Kunde von Unitymedia 113 Gigabit pro Monat – immerhin 36 Prozent mehr als im Vorjahr.
Unitymedia betreibt eine Millionen Wifi-Hotspots
Ein deutliches Wachstum des Datenvolumens konnte das Unternehmen zudem bei seinen Wifi-Hotspots verzeichnen.
Diese gibt es rund eine Millionen Mal in Deutschland und können unterwegs von allen Kunden des Unternehmens genutzt werden. Täglich wurden über die Hotspots rund sieben Terabyte an Daten empfangen und versendet.
Kunden von anderen Kabelanbietern wie Vodafone Kabel Deutschland oder TeleColumbus können die Wifi-Hotspots von Unitymedia in der Regel allerdings nicht nutzen. Deutschlandweit gibt es allerdings auch rund 1.000 öffentliche Hotspots, die von jedem genutzt werden können. Zahlen dazu wurden allerdings nicht eigens ausgewiesen.
Generell erfreuen sich öffentliche Hotspots aber einer immer größeren Beliebtheit.
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