United Internet übt Kritik an Tele Columbus – Kurse brechen ein

Der Hauptaktionär der Tele Columbus bekannt unter der Marke PŸUR, United Internet, übt massive Kritik am Vorstand des Konzerns.

Seit dem Börsengang im Jahre 2015 ist der Kurs nicht wie erwartet gestiegen, sondern kontinuierlich gefallen. Im letzten Jahresbericht verlor das Papier sogar bis zu 80 Prozent und schied somit aus dem Aktienindex SDAX aus.

Auch das erste Quartal diesen Jahres zeigt sich nicht besser, denn in diesem brachen die Werte um weitere 19 Prozent ein.

Nun sollen Anpassungen im Vorstand für Änderungen sorgen. Ein Blick auf ein Unternehmen, in dem zur Zeit mehr Schein als Sein vorherrscht.

Schulden und flasche Entscheidungen

Die Kurse bei Tele Columbus fallen kontinuierlich. Der Konzern ist inzwischen aus dem SDAX ausgeschieden, was Anleger und Investoren in arge Bedrängnis bringt. Die aktuelle Entwicklung spricht Bände, denn gegenüber der vorgelegten EBIDITA sind die Schulden um das 6,24 Fache dieses Betrages angestiegen.

Eine Katastrophe, die sich auch im massiven Rückgang der Anleger zeigt, denn derzeit stehen die Weichen auf verkaufen, sodass sich die Makler inzwischen mit deutlich gestiegenen Verkaufsersuchen auseinandersetzen müssen.

Kein Wunder also, dass United Internet die Lage erbost betrachtet.

Doch so ganz kann sich der Konzern zu welchem auch 1&1 gehört, nicht aus der Affaire ziehen.

Eine hauptsächliche Ursache für den Rückgang der Kurse ist nämlich darin zu suchen, dass viele Investoren damit gerechnet hatten, dass United Internet die Mehrheit an Tele Columbus übernehmen würde.

Aufgrund der hohen Ausgaben bei der aktuell immer noch laufenden 5G Auktion, ist dies aber als eher unwahrscheinlich zu betrachten. Momentan hält das Unternehmen 29,7 Prozent der Aktien, erwartet würde eine Erhöhung auf mindestens 51 Prozent.

Neuanfang oder endgültiges Ende

Aufgrund der aktuellen Lage hält man es bei United Internet für dringend geboten, den Aufsichtsrat zu erneuern. Allerdings ist die letzte Anpassung erst mitte 2018 erfolgt, wobei dieser Wechsel auch keine bedeutenden Änderungen herbeiführte.

Von großen Herausforderungen wird gesprochen, die man auf Seiten United Interntes bestmöglich begleiten möchte. Hierzu werden neue Mitglieder des Aufsichtsrates vorgeschlagen,die das Ruder nun endgültig herumreissen sollen.

So setzt man auf hochkarätige Experten, die vor allem im Bereich der Technik und im Kundenservice wesentliche Umstrukturierungen herbeiführen sollen. Bespielsweise ist Claus Beck im Gespräch, der bereits als Chief Technology bei der 1&1 Versatech erfolgreich agierte.

Auch Hüseyin Dogan ist ein bekannter Name in der Branche – er soll nun für einen Wechsel im Kundenservice sorgen, denn er kann auf eine erfolgreiche Karriere als Chief Operating Officer bei IONIS 1&1 zurückblicken.

Ein Wechsel mit Folgen

Der Wechsel im Management wird langfristig auch Folgen für den Kunden haben. Vor allem wesentliche Strukturen im Backend der Technik sollen angepasst werden, was entsprechende Investitionen bedeutet. Diese könnten kostenmäßig auf die Nutzer umgeschlagen werden.

Auch die Anleger sehen schwere Zeiten kommen, denn die weiteren Ausgaben werden die Kurse mit Sicherheit noch deutlich nach unten korrigieren. Ob es sich hier um das Ende von Tele Columbus handelt – sicher nicht.

Allerdings könnte der Konzern einer weiteren Abwicklung entgegen sehen, wenn sich der nächste Geschäftsbericht nicht deutlich von den jetzigen Ergebnissen abhebt. Im positivem Sinne.

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