Amazon Prime Video investiert 4,5 Milliarden Dollar in neue Filme und Serien
Ein altes Sprichwort besagt: Konkurrenz belebt das Geschäft. Dies gilt offensichtlich auch für die Produktion neuer Filme und Serien. Ursprünglich waren es in den Vereinigten Staaten Pay-TV-Sender wie HBO, die in Eigenproduktionen investierten, um damit neue Kunden anzulocken.
Dann übernahm der Streamingdienst Netflix diese Strategie und hatte mit „House of Cards“ einen weltweit gefeierten Serienhit.
Kein Wunder also, dass nun auch Amazon Prime Video massiv in eigene Produktionen investiert. Das dafür zur Verfügung stehende Budget soll mehr als verdoppelt werden und zukünftig bei 4,5 Milliarden Dollar liegen. Die Zahl der Eigenproduktionen im Programm soll sich so in etwa verdreifachen.
Amazon Prime Video investiert mehr als HBO
Damit gehört Amazon Prime Video zu den wichtigsten Spielern auf dem Markt für neue Filme und Serien. Zum Vergleich: HBO investiert jährlich rund zwei Milliarden Dollar in eigene Inhalte.
Noch mehr Geld als Amazon nimmt allerdings Netflix in die Hand: Der Konkurrent investiert pro Jahr stolze sechs Milliarden Dollar in diesem Bereich.
Doch auch mit den viereinhalb Milliarden Dollar von Amazon sollten sich einige gute Filme und Serien produzieren lassen. Ein nicht unerheblicher Teil des Geldes soll dabei auch in lokale Produktionen fließen. Auch die Filmschaffenden hierzulande dürfen also darauf hoffen, von dem Geldregen aus dem Streamingsmarkt zu profitieren.
„The Grand Tour“ kostete rund 250 Millionen Dollar
Wie dies aussehen kann, zeigt die Serie „You are wanted“, die Amazon in Zusammenarbeit mit Matthias Schweighöfer in Deutschland produziert hat. Diese war extrem erfolgreich und gehört seit dem Serienstart zu den meistgesehenen Inhalten hierzulande.
Ein anderes Beispiel ist das britische Fernsehmagazin „The Grand Tour“. Die Moderatoren Jeremy Clarkson, Richard Hammond und James May waren ursprünglich mit der Sendung „Top Gear“ bei der britsichen BBC zu sehen. Nachdem Clarkson dort allerdings gefeuert wurde, sicherte sich Amazon das Trio.
Die drei Staffeln von „The Grand Tour“ kosteten insgesamt mehr als 250 Millionen Dollar – dafür handelt es sich neben „The Man in the High Castle“ aber auch um die beliebteste Serie bei Amazon Prime Video überhaupt.
Auch NFL-Spiele werden künftig Live übertragen
Zusätzlich hat sich der Streamingdienst die Rechte gesichert, zehn Donnerstagsspiele der National Football League (NFL) live zu übertragen.
Dafür zahlte das Unternehmen rund 50 Millionen Dollar – was sich als gute Investition erweisen könnte. Denn zum einen kann Amazon die zahlreichen Pausen in den Footballspielen nutzen, um Werbefenster zu vermarkten und so zusätzliche Einnahmen zu generieren. Dies könnte dem Unternehmen besser gelingen als klassischen Fernsehsendern, weil es über vielmehr Daten der Zuschauer verfügt.
Zum anderen sollen die Pausen aber auch genutzt werden, um gezielt für Eigenproduktionen zu werben und so neue Kunden anzulocken. Aus ähnlichen Überlegungen heraus, verhandelt Amazon auch über die Rechte an Spielen für die Fußball Bundesliga.
Amazon Prime Video ist in mehr als 200 Ländern und Territorien zu sehen
Seit diesem Jahr sind die neuen Inhalte von Amazon Prime Video zudem in über 200 Ländern und Territorien weltweit zu sehen. Zuvor war der Dienst nur in den USA, Großbritannien, Deutschland, Österreich und Japan aktiv.
Allerdings umfasst die offizielle Liste der Länder und Territorien auch britische Überseegebiete wie „Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln“ einzeln, sodass sich die Zahl von mehr als 200 erklärt.
Zum Vergleich: Die Vereinten Nationen umfassen lediglich 193 unabhängige Staaten.
Ein großer Name fehlt auf der Liste zudem noch. Ähnlich wie bei Netflix ist der Sprung auf den chinesischen Markt noch nicht gelungen.
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