Überraschende Wendung – Vodafone Chef Colao gibt Posten auf

Wenn es eine Person gibt, die im Bereich der Internetdienstanbieter unvergessen bleiben wird, dann ist es wohl Vittorio Colao. Seit mehr als zehn Jahren steht er an der Spitze des weltweit zweitbedeutendsten Unternehmens dieser Art. Vodafone hat dem Mann mit italienischen Wurzeln eine Menge zu verdanken, denn er brachte das Unternehmen wieder in die schwarzen Zahlen. Doch nun verkündete er überraschend seinen Abschied. Sein Nachfolger an der Spitze wird der bisherige Finanzchef des Konzerns – Nick Reed werden.

Das Ende einer Ära

Eine Dekade lang galt Cola als „Macher“ in der Branche. Er führte Vodafone, dass einst fast an seinen eigenen Konzepten und der Geschäftsleitung gescheitert wäre, wieder in die schwarzen Zahlen und sorgte auch dafür, dass der aktuelle Deal mit Liberty Global zustande kommen konnte. Zudem reformierte er das einst marode Unternehmen und leitete den Ausstieg aus dem amerikanischen Markt in die Wege. Dies verschaffte dem Konzern hierzulande neue Kapazitäten, die zur Etablierung eines Hochgeschwindigkeitsnetzes auch im Mobilfunk führten.

Doch nun geht eine Ära – seine Ära – zu Ende. Colao gab offiziell am 15. Mai bekannt, dass er das Unternehmen noch bis zum Oktober dieses Jahres leiten würde. Danach würde er jedoch für den Posten nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Niederlegung seines Amtes erfolgte völlig überraschend, denn niemand hatte damit gerechnet, dass nach all den erzielten Erfolgen, ein plötzlicher Ausstieg Colaos zu erwarten wäre. Gründe nannte der noch amtierende Vorstandsvorsitzende bisher nicht. Er verwies lediglich darauf, dass er sein Amt noch solange bekleiden würde, bis das Geschäft mit Liberty Global über die Übernahme von Unitymedia und anderer europäischer Kabelnetzbetreiber, vollständig abgeschlossen sei.

Beeindruckende Karriere

Vittorio Cola wurde am 3. Oktober 1961 in der italienischen Stadt Brescia geboren. Über seine Jugend und Kindheit hat er nie viel gesprochen und daher ist auch nur wenig aus diesen frühen Jahren bekannt. Seine Ausbildung absolvierte er allerdings an bedeutenden Universitäten wie Harvard.

Kurz nach dem Abschluss begann er seine Karriere bei McKinsey und war auch eine Zeit lang für Morgan Stanley tätig. Etwa Mitte der neunziger Jahre wechselte er aber aus dem Bankgeschäft in die Mobilfunkbranche und wurde beim italienischen Anbieter Omnitel zum COO ernannt. Dieser Schritt eröffnete ihm Zugang zu vielen verschiedenen Bereichen, sodass er nach einem Intermezzo bei der Allianz-Gruppe, 2006 seinen Weg zu Vodafone fand. Hier war er zuerst als Europachef tätig und wurde 2008 schließlich zum CEO des Unternehmens ernannt.

Nachfolge geregelt

Colao hat – wie auch schon in seiner Karriere bei Vodafone – auch bei seiner Nachfolge nichts dem Zufall überlassen. Mit Nick Reed tritt ein überzeugender Charakter an seine Stelle, der für viele bahnbrechende Veränderungen im Finanzsektor des Unternehmens verantwortlich zeichnete. Nun kann Reed an seiner neuen Position seine Fertigkeiten weiter beweisen. Colao ist davon überzeugt, dass er den Konzern auf Erfolgskurs halten kann und einen weiteren und steigen Ausbau der Geschäftsstruktur betreiben wird.

Bis zum Abschied Colaos mögen noch einige Monate vergehen. Allerdings haben sich Mitglieder der Führungsriege schon jetzt von ihm verabschiedet und dankten ihm für die lange Zeit, in welcher er das Unternehmen auf einen neuen Weg gebracht hat. Mit der Vorarbeit Colaos steht dem weiteren Aufstieg von Vodafone zur Nummer eins auf der Welt, nichts mehr im Wege.

(Titelfoto: Reuters)

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