Maxdome-Serie „Jerks“ kann auf ProSieben mit guten Quoten überzeugen
In den Vereinigten Staaten ist es längst üblich, dass Streamingdienste eigene Serien konzipieren und produzieren. Mit Maxdome hat sich allerdings erst ein in Deutschland ansässiger Dienst an diese Aufgabe herangetraut: Gemeinsam mit Christian Ulmen produzierte der Streamingdienst die Serie „Jerks“. Diese war zunächst einige Wochen nur für Abonnenten von Maxdome zu sehen.
Von Anfang an war aber auch geplant, die einzelnen Folgen anschließend im Free TV auf ProSieben auszustrahlen. Dort laufen aktuell nun immer zwei Folgen Dienstagsabends im Anschluss an „Circus Halligalli“.
Die erzielten Quoten können sich dabei durchaus sehen lassen und deuten darauf hin, dass das Experiment einer selbst produzierten Serie für Maxdome erfolgreich verläuft.
Der Marktanteil lag im zweistelligen Bereich
So erreichten die beiden am vergangenen Dienstag ausgestrahlten Folgen einen Marktanteil von 10,0 und sogar 10,9 Prozent. Zum Vergleich: „Circus Halligalli“ kam zuvor auf einen Wert von 10,4 Prozent.
In absoluten Zahlen ausgedrückt schauten 630.000 Zuschauer die dritte Folge von „Jerks“ und immerhin noch 570.000 die anschließende vierte Folge. ProSieben dürfte mit diesen Zahlen ziemlich zufrieden sein. Unklar bleibt allerdings zunächst, wie viele Menschen sich die Serie zuvor bereits bei Maxdome angesehen haben.
Dazu machte der Streamingdienst bisher keine Angaben. Es ist aber davon auszugehen, dass die von Kritikern gelobte Serie auch dort viele Zuschauer gefunden hat.
Christian Ulmen und Fahri Yardim spielen sich selbst
Die Hauptrollen in der Serie werden von zwei bekannten Tatort-Darstellern übernommen. Neben Christian Ulmen, der im Erfurt-Tatort an der Seite von Nora Tschirner zu sehen ist, ist dabei Fahri Yardim aktiv, der im Hamburg-Tatort den Ermittlerkollegen von Till Schweiger verkörpert.
Die beiden Hauptdarsteller spielen in „Jerks“ sich selbst – ähnlich wie man dies bereits aus der Serie „Pastewka“ kennt – und müssen dabei immer wieder zahlreiche Peinlichkeiten des Alltags über sich ergehen lassen. Die Besonderheit der Maxdome-Serie liegt in der Tatsache, dass ohne klassisches Drehbuch gearbeitet wurde.
Die einzelnen Szenen wurden also grob vorgegeben – die Dialoge aber sind improvisiert.
Ulmen gehörte zu den Internetpionieren in Deutschland
Neben Ulmen und Yardim sind zudem zahlreiche Gaststars zu sehen. Darunter beispielsweise der SPD-Politiker Christopher Lauer und der Schauspieler Karsten Speck. Außerdem zu sehen: Ulmens Frau Collien Fernandes – die in der Serie allerdings seine Ex-Frau spielt.
Die Idee zu der Serie stammte von Christian Ulmen selbst, der auch die Regie übernahm. Der in Neuwied geborene Entertainer und Schauspieler war einer der ersten in Deutschland, der auf die Verbreitung von Videos über das Internet setzte. So ging bereits im Jahr 2008 sein eigenes Portal www.ulmen.tv online.
Bei der Zusammenarbeit mit dem Streamingdienst Maxdome dürfte er also keine Berührungsängste gehabt haben. Zumal – seinen Angaben zufolge – sich ohnehin kein anderer Sender an das Konzept herangetraut hat.
Amazon Prime Video setzt auf Matthias Schweighöfer
Maxdome ist Teil der ProSiebenSat.1 Media Gruppe, sodass sich auch zukünftig Kooperationen mit den dazugehörigen klassischen Fernsehsendern anbieten würden.
Im Vorfeld hatten alle beteiligten Parteien betont, dass es sich bei „Jerks“ um ein Pilotprojekt handelt, das im Erfolgsfall wiederholt werden soll. Die guten Quoten der ersten Ausstrahlungen deuten nun darauf hin, dass zumindest ProSieben mit der Zusammenarbeit sehr zufrieden sein dürfte.
Andere Streaminganbieter setzen zudem zukünftig ebenfalls auf selbstproduzierte deutsche Serien. So startet auf Amazon Prime Video demnächst die Serie „You are wanted“ von und mit Matthias Schweighöfer.
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