Ein Ende der Unterversorgung – Vodafone und Deutsche Glasfaser schaffen FttH Netze

Fünf Gigabit pro Sekunde oder vielleicht sogar zehn – dies könnte schon bald Realität werden, wenn es nach den Vorstellungen der Deutschen Glasfaser und Vodafone geht.

Beide Unternehmen möchten in einem Joint Venture, dass nun schon über mehre Jahre läuft, die Endpunkte der Glasfasernetze direkt in die Haushalte verlegen.

Dabei soll DG (Deutsche Glasfaser) das passive Netz errichten, während Vodafone für die aktiven Komponenten in diesem verantwortlich ist.

Das Musterprojekt soll nun auch noch in einer der ehemaligen Hochburgen von Unitymedia umgesetzt. Die ersten flächendeckenden Anschlüsse wird es wohl in Hessen geben und dies nicht erst in unabsehbarer Zukunft.

Die Zahl des Monats – 35 Prozent

Die Zahl des Monats könnte für Dezember 35 lauten, denn diese stellt jenen Prozentwert dar, mit welchem die Gewerbegebiete in Deutschland digital unterversorgt sind.

Zugegeben – der Wert stammt nicht aus dem Dezember, sondern wurde aufgrund einer Anfrage der FDP an das Bundesverkehrsministerium bereits im vergangenen Juli ermittelt – allerdings dürfte sich bisher an der Situation so gut wie nichts geändert haben.

Hinter Zahl steckt eine viele größere Komponente. 62.074 Gewerbegebiete gibt es in Deutschland. Von diesen sind 21.745 entweder gar nicht oder nur extrem Mangelhaft an das Datenansatz angeschlossen. Ein Umstand, der im Zeitalter der Digitalisierung, so nicht hingenommen werden kann.

In der Praxis dürften die ermittelten Zahlen noch schlechter aussehen, denn von den übrigen Gebieten sind viele entweder nur mit sehr langsamen Leitungen und aber mit einer maroden Infrastruktur verbunden.

Genau dies möchte Vodafone nun ändern und bedient sich an dieser Stelle einer Kooperation die eigentlich schon vor ein paar Jahren geschlossen wurde.

Zusammen mit der Deutschen Glasfaser möchte man bis zum Jahresende 2020, viele dieser Gewerberegionen wieder auf die Landkarte der gut versorgten Gebiete bringen. Doch geht der Plan noch weit darüber hinaus, denn in Hessen sollen schon im kommenden Jahr, die ersten Privathaushalte in einem größeren Umfang, direkt mit dem Glasfasernetz verbunden werden.

FttH nennt sich das Ganze und die dünnen Adern aus Glas, Enden hier nicht am Verteiler, sondern werden direkt bis zur Anschlussdose im Gebäude verlegt.

Erste Gespräche angelaufen

Vodafone als Drahtzieher hinter der neuen Ausbauwelle, hat bereits vor einigen Monaten begonnen, die ersten Gespräche mit Kommunen in Hessen zu führen. Nun scheint das Vorhaben soweit gediehen zu sein, dass Anfang 2020 mit dem eigentlichen privatwirtschaftlichen Ausbau begonnen werden kann.

Dabei wird der Fokus zuerst auf die schon erwähnten Gewerbegebiete gelegt. Allerdings sollen auch Wohngebiete im direkten Umkreis sofort an das neue Netz angeschlossen werden. Hier wurden bereits Gespräche mit Wohnungsbaugenossenschaften aber auch mit privaten Trägern initiiert.

Uwe Nickel, Chef der DG, sieht i9n der Zusammenarbeit mit Vodafone vor allem eine ressourcensparende Möglichkeit, den digitalen Ausbau schnell voran zu treiben. So könne die Anbindung ganzer Regionen in kürzester Zeit realisiert werden.

Blick auf die Technik

Bei FttH (Fiber tot he Home) handelt es sich um die schnellste Anschlussmöglichkeit, die derzeit zur Verfügung steht.

Die Glasfaseradern werden direkt bis zu einer optischen Dose in das jeweilige Gebäude verlegt. Dadurch lassen sich Übertragungsraten weit jenseits der 1 Gbit/s Grenze erzielen.

Auf diese Weise könnte eine ganz neue Art der Netzwelt entstehen, denn wenn private Haushalte in der Fläche mit einem solchen Netz verbunden wären, dann könnten Anwendungen realisiert werden, die bisher nur auf dem Reißbrett der Techniker für möglich gehalten wurden.

Genau dies ist das Ziel von Vodafone und DG, auch im Hinblick auf die Etablierung des neuen 5G Standards, der auf eine zuverlässige und vor allem leistungsfähige Backbone-Struktur zurückgreifen können muss.

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